Volltext: Tannenberg [19] (Band 19/1927)

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Der Angriff am 23. Aug. 
abendliche Lufterkundung habe ergeben, daß die Russen die Alle bisher 
nur mit Kavallerie überschritten hätten. — Und noch erfreulicher: 
Die Festung Graudenz übermittelte um l35 nachts folgende Meldung 
-ihrer Fstgs.Fl.Abt. 6: „Am 27. 530 nachm. waren südlich Soldau bis 
Jllowo dichte Kolonnen im Rückmarsch" gesehen worden. „Bei Jllowo 
anscheinend größere Stockung oder unordentliche Biwakseinrichtung. 
7 Flugzeuge im Begriff abzufahren. Zwischen Jllowo und Mlawa wenig 
Truppen, soweit erkennbar, gleichfalls zurückgehend." Westlich Mlawa 
waren alle Straßen frei. Das gab der Meldung von Fliegern des 
I. A.K. von 630 nachm. über etwa eine Division bei Mlawa und Schützen- 
graben südwestlich Soldau ein ganz anderes Gesicht! Nicht neuer 
Feind, sondern geschlagene Truppen lagen bort!1) Das I. A.K. würde 
bei Soldau nicht mehr lange nötig sein, würde schon am nächsten Morgen 
mindestens mit Teilen frei sein zur Verwendung bei Neidenburg und 
östlich! 
Am 28. A u g u st um 3*° morg. meldete die L d w. D i v. G o ltz, daß 
sie infolge einer Störüng im Bahnbetrieb (Ausammenstoß von Leer- 
zügen) nur mit 7 Btln., 4 Est. und einer einzigen Batterie den Bor- 
marsch antreten könne. — Um 4° früh sollte der Angriff vom rechten 
Flügel des XX. A.K. beginnen. Bevor der Oberbefehlshaber — wie 
beabsichtigt — nach Frögenau abfuhr, ließ er dort um 530 vorm. beim 
Genkdo./XX. A.K. nach dem Stand des Angriffs fragen; es wurde ihm 
gemeldet: „es fei noch kein Gefechtslärm hörbar, der Chef des Genst., 
Obst. Hell, glaube, daß die Truppen auf das Fallen des Nebels 
warten." 
2. Der Angriff des XX. Armeekorps und der Landwehr-Division Goltz 
bis zum Mittag des 28. August. 
a) A. O. K. und Ge n.K d o. a m M o r g e n i n F r ö g e n a u. 
(Skizze 11 u. 12.) 
Bei dichtem Nebel war Gen. v. Hindenburg mit dem Stabe 
des Oberkommandos von Löbau abgefahren. Allmählich begann es auf- 
*)Die Auswertung von Meldungen der Flieger war damals noch nicht so 
geregelt wie in späteren Kriegsjahren. Auch war das Vertrauen zur Zuver- 
läfsigkeit ihrer Erkundungsergebnisse noch nicht so gefestigt wie später, als sie 
sofort entwickelte Bildaufnahmen vorlegen konnten.
	        
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