Volltext: Tannenberg [19] (Band 19/1927)

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XVII. A.K. und I. R.K. 
36. Res.Div. von Wieps südlich um den Dadey-S. herum auf Raschung. 
Beim XVII. A.K. hatten beide Divisionen schon um 6° vorm. die Eisen- 
bahn Kunzkeim—Bergenthal in breiter Front überschritten, um zunächst 
bis in Höhe von Bischofsburg zu verfolgen. 
Besondere Abwehrmaßnahmen hatte die Meldung vom Auftreten 
starker russischer Kavallerie dicht im Rücken der beiden Korps bei Rössel 
erfordert, da die 1. Kav.Div. — wie erwähnt — inzwischen auf Schippen¬ 
beil ausgewichen war. Der Feind stand jetzt zwischen ihr und den 
eigenen Truppen; die rückwärtigen Verbindungen des XVII. A.K. waren 
ernstlich gefährdet und mußten über Seeburg—(Buttstädt geführt werden. 
Unter dem Zwang solcher Lage schied Gen. v. Mackensen eine be- 
sondere Abteilung unter Obstl. v. Steinkeller (Jnf.Rgt. 141 ohne 
im, I./21, 2 Esks./Jäg. z. Pf. 4, I./Flda. 71) aus, die bei Gr. Köllen 
den Rücken des Korps decken sollte. Glt. v. B e l o w sandte zu dem- 
selben Zweck die von Marsch und Kampf besonders stark mitgenommene 
Infanterie der 6. Ldw. Br i g., die weder M.G. noch Feldküchen hatte, 
nach Lautern zurück. „Die Brigade" — so meldete er an das A.O.K. —, 
„die sich bei dem gestrigen Gefecht besonders ausgezeichnet hat und eine 
verstärkte Stellung gestürmt hat, ist infolge -ihrer starken Verluste nicht 
mehr befähigt, mit dem Korps weiter vorzugehen." Rur ihre berittenen 
Teile (3 Esk., 2 Bttrn.) blieben beim I. R.K. 
Am 27. Aug. um 9° vorm. waren die Truppen des XVII. A. K., nach- 
dem die 5. Huf. im Gefecht zu Fuß schwachen Feind vertrieben hatten, im 
Besitz von Bischofsburg. Es mußte gerastet Werden. Eine Off.Patr./Jäg. z. 
Pf. 4meldete, daß die feindliche Kavallerie von Rössel nach Norden mar- 
schiert sei; diese Sorge war man also wieder los. Die Abteilung Stein- 
keller wurde nachgezogen. Seit 7° vorm. lag aber auch eine Meldung 
der Fld.Fl.Abt. 17 vor, daß „auf den Höhen nördlich Kobulten und in 
Linie Charlotten (3 km füdöstl. Gr. Borken) bis Raschung keine Be- 
fesiigungen" seien. Dann hieß es, durch eine Skizze erläutert, weiter, 
daß zwei lange russische Marschkolonnen, zusammen ein Armeekorps, 
um 6^ vorm. gehalten hätten — die eine mit dem Anfang bei Bischofs- 
bürg, Ende bei Kobulten, — die andere weiter ab, auf der über 
Mensguth nach Süden führenden Straße. Um 645 habe die zuerst ge- 
nannte Kolonne „anscheinend rückwärtige Bewegung auf Kobulten an¬
	        
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