Volltext: Argonnen [18] (Band 18/1927)

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Bildung der Kampfgruppe Kämpffer. 
bestehen konnte. Damals glaubte man lediglich die 33. Jnf.Div. wenigstens 
vorläufig im Grabenkrieg erstarrt/ während bei der 27. und 34. Jnf.Div. 
der Angriffsgedanke weiter vorherrschend blieb. Auch die höhere Führung 
hielt in dieser Stunde grundsätzlich noch an der Hoffnung, vorwärts zu 
kommen, fest, wenn sie andererseits auch erkannte, daß mit den bis- 
herigen Mitteln nichts mehr zu erreichen war. Die beiden französischen 
Stützpunkte Bagatelle Pav. und St. Hubert Pav., die weit in die deutsche 
Front einsprangen und deshalb zuerst beseitigt werden mußten, waren 
schon mehr Sperrforts, gegen die man mit den Methoden des Festungs- 
krieges vorgehen mußte. So leiten die nun folgenden erbitterten Kämpfe 
in der ersten Hälfte des Oktober um jene beiden Punkte in den zweiten 
Abschnitt des Argonnenkampfes Wer. 
Das A.O.K. 5 bildete zur Fortnahme des Bagatelle Pav. am 2. Ok- 
tober eine besondere Kampfgruppe unter dem General der Pioniere beim 
Oberkommando der 5.Armee, Generalleutnant Kämpff e r. Es unter- 
stellte ihm Truppen sowohl der 27., wie der 34. Jnf.Div.; auch nachdem 
am 7. Oktober General d. Inf. v. Mudra mit dem Oberbefehl in den 
Argonnen beauftragt war, behielt die Gruppe Kämpffer ihre 
Sonderstellung direkt unter dem Befehl des Armeeoberkommandos. Der 
planmäßig durchzuführende Angriff gegen den Bagatelle Pav. sollte ge- 
wissermaßen ein Musterbeispiel für die Bezwingung befestigter Wald- 
stellungen werden. 
Dem General Kämpffer, der sein Quartier in Binarville nahm, 
wurden ein halbes Bataillon schwerer Feldhaubitzen (^I./Fußa.R. 13), 
vier leichte Feldhaubitzbatterien (II./F.A.R. 69 und 4./F.A.5R. 49), 
sechs mittlere Minenwerfer und fünf Pionierkompagnien (2./Pt. 13, 2. 
und 3./Pi. 16,3. und 4./Pi. 29) mit zahlreichem Pioniergerät zur Ver- 
fügung gestellt, ferner an Infanterie von der 27.Jnf.Div. das Gren. 
Rgt. 123, von der 34. Jnf.Div. die Brigade v. P o ch h a m m e r (J.R. 67, 
J.R. 143, Jäg.Batl. 5). Mit diesen verhältnismäßig starken Kampf- 
Mitteln hoffte General Kämpffer zuversichtlich, den Widerstand schnell 
brechen zu können. 
„Morgen (4. Oktober) wird die Befestigung bei Bagatelle Pav. ge- 
nommen", lautete der Eingang des sorgfältig durchdachten Angriffs- 
befehles. Die Brigade v. Poch h a m m e r sollte den Hauptangriff gegen 
die Ostfront des Werkes führen. Das Gren.Rgt. 123 hatte diesen, nach- 
dem er genügend weit vorgeschritten war, durch Vorgehen gegen die 
Nordfront zu unterstützen. Nach planmäßiger Artillerie- und Minen-
	        
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