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Auch hier wirksamere Kampfmethoden nötig.
400 m jetzt Kompagnien von sechs verschiedenen Regimentern durch-
einander. Es half alles nichts mehr! Die Tatsache, daß sich der Angriff
der 27. Inf.Div. und damit der Angriff der gesamten Kampfgruppe
v. F a b e ck zunächst festgelaufen hatte, war unabweisbar.
Die 27. Division sah sich vor die schwere Entscheidung gestellt, ob
und wie sie die feindliche Stellung jenseits der Moreau-Schlucht an-
greifen sollte. Das II./J.R. 127 hatte sich am Spätnachmittage unter dem
Schutz der heroinbrechenden Dämmerung kriechend durch die Mulde der
feindlichen Stellung zu nähern versucht, war aber aus ein geschlossenes
Drahthindernis gestoßen. Im Begriff, dieses zu durchschneiden, war das
Bataillon entdeckt und mit wütendem Feuer überschüttet worden. Nur
der Umstand, daß es in einem toten Winkel lag, rettete es vor voll-
ständiger Vernichtung. Unverrichteter Sache hatte es sich in der Nacht in
seine alte Stellung zurückziehen müssen. Weder eine erneute Beschießung
der Mulde mit leichten und sogar schweren Feldhaubitzen am 1. Oktober,
noch Versuche von Pionierpatrouillen, das Drahthindernis mit geballten
Ladungen zu zerstören, zeitigten einen sichtbaren Erfolg.
Der Divisions-Kommandeur gewann die Überzeugung, daß mit den
bisher angewandten Angriffsmethoden nicht weiter zu kommen fei.
Und auch der General v. F a b e ck hatte sich von der Aussichtslosigkeit
überzeugt, den Angriff in der geplanten und von ihm befohlenen Form
weiterzuführen. So endete auch das Vorgehen dieser Gruppe in dem
Übergang zum Stellungskrieg. Die Verhältnisse waren stärker als der
menschliche Wille.
Mit einer gewissen Resignation meldete der Bericht des Jnf.Rgts. 127
über den Verlauf der Kämpfe vom 28.—30. September am Schluß:
„Zur weitern Bekämpfung des Gegners bleibt nur der Sappenangriff
übrig." Der Bewegungskrieg in der bisherigen Form war erledigt.
Neue und wirksamere Kampfmethoden mußten an-
gewendet werden!