Der Angriff endgültig festgelausen.
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übereinstimmend meldeten alle daraufhin vorgetriebenen Pa-
trouillen, daß die feindliche Stellung am jenseitigen Muldenhange ganz
außerordentlich stark sei. Der Franzose bewachte seine Hindernisse sehr
scharf, seine seitlich herausgeschobenen Sicherungsabtoilungen flankierten
mit ihrem Feuer die Talsohle, und Baumschützen bestrichen den Nord-
hang der Mulde mit gut gezieltem Feuer, so daß jede Annäherung ver-
eitelt wurde.
Die Erkundungen nahmen den ganzen Vormittag in Anspruch. Die
Division benutzte die ihr dadurch gewährte Atempause dazu, ihre Ge-
sechtssront zu ordnen. Es war natürlich nicht möglich, die Bataillone
und Kompagnien alle auf gleiche Höhe zu bringen, aber der seitliche
Zusammenhang konnte und mußte gesichert werden. Frische Kompag-
nien wurden da eingeschoben, wo sich Lücken zeigten oder die Linien zu
dünn waren. Die Verbindung zwischen der 54.Jnf.Brig. und dem Gren.
Rgt. 123 wurde durch Zwischenpostierungen hergestellt, die Lücken
zwischen diesen durch Ast- und Drahtverhaue geschlossen, die Pioniere
auf der ganzen Front verteilt. Dadurch entstand im Lause des Vor-
mittags eine zusammenhängende Kampffront, die, etwa parallel mit der
großen Ost-West-Schneise, sich quer durch den Grurie-Wald hinzog. Der
linke Flügel des Gren.Rgts. 123 stellte Fühlung mit dem Detachement
der 34. Jnf.Div. nordwestlich des Bagatelle Pav. her.
Trotz des Zurückgehens der Franzosen aus ihre Hauptstellung im
Waldinnern wurde der Frontteil der 11. Jnf.Div. bei Punkt 176 noch
immer aus dem Walde flankiert. Deshalb befahl General v. F a b e ck,
daß der rechte Flügel der 27. Jnf.Div. am Nachmittage des 30. Sep-
lember rücksichtslos bis in Höhe des Punktes 176 vorgehen sollte. Tat-
sächlich gelangten aber die beiden rechten Flügelkompagnien des J.R. 12V
nur noch etwa SO m vorwärts. Es war das letzte Aufflackern des sich
festlaufenden Angriffs, die letzten Zuckungen der Schlacht, bevor sie er-
starb. Die Linie des nur noch fünf Kompagnien zählenden Regiments
12V wurde so dünn, daß die Lage hier bedenklich zu werden drohte. Die
11. Jnf.Div., in deren eigenstem Interesse das Vortreiben dieses Angriffs
lag, warf, obwohl sie selbst außerhalb des Waldes in schwere Kämpfe ver¬
wickelt war, noch Teile des I./Gren.Rgts. IV, Füs.Rgts. 38 und Jnf.Rgts.
51 in die Gefechtsfront. Vergeblich! Das starke feindliche Feuer ver-
hinderte jedes weitere Vorwärtskommen über das teils sumpfige, teils
nur von lichterem Hochwald bestandene Gelände. Auch die 27. Jnf.Div.
schob noch zwei Kompagnien des Il./Gren.Rgts. 123 und eine des J.R.
124 in diese Front ein. Im bunten Gemisch lagen auf einer Strecke von