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Der dritte Schlachttag ein voller Erfolg.
feuchten Waldboden. Durch das ganze Bois du Bel Orme geht die wilde
Hätz und dann weiter über die Varennerstraße hinweg in den Wald le
Bas Iardinet hinein. Der Feind, dessen Stärke auf zwei bis drei Ba-
Laillone geschätzt wird, flutet unter Zurücklassung von 200 Gefangenen
in Richtung auf die Höhe 285 zurück.
Um 3° nachm. liegt die Straße Varennes—le Four de Paris im
Rücken der nachstürmenden Verfolger. Bataillon Salzmann, das
140 Mann an Toten und Verwundeten verloren hat, wird von der
Division an diese Straße zurückgenommen. Das Jäg.Batl. 5ist bis zur
Höhe 297 durchgestoßen und hat dort Fühlung mit dem III./Füs.R. 122
gewonnen. Das Jäg.Batl. 6 besetzt und sichert den Schnittpunkt der
Römerstraße mit der Straße Varennes—le Four de Paris. Beide Jäger-
Bataillone haben ebenfalls starke Verluste gehabt. Den 6. Jägern, die
5 Offiziere und über 50Mann einbüßten, gebührt das Hauptverdienst an
dem Erfolge. Mit aufgepflanztem Hirschfänger haben sie von rechts her
in rücksichtslosem Draufgehen den Feind aufgerollt und den Kampf ent-
schieden.
Die 26 Inf.Div. ließ am Abend ihre erschöpften, seit drei Tagen
ununterbrochen kämpfenden Truppen vorn ablösen. Das Gren.Regt.
Königin Olga (1. Württemb.) Nr. 119, das in den Tagen der Schlacht in
Reserve gestanden hatte, wurde vorgezogen und übernahm im Anschluß
an das 2. Schlesische Jäg.Batl. Nr. 6 die Sicherungen längs der Baren-
nerstraße bis zur Höhe 207, wo sich die Sicherungen des Gren.Regts.
König Karl (5. Württemb.) Nr.. 123 der 27. Inf.Div. anschlössen.
So endete auch der dritte Tag der Schlacht von Varennes für den
rechten Flügel der 5. Armee mit einem vollen Erfolge.
Die 26. Jnf.Div. hatte die ganzen nordöstlichen Argonnen nach
Westen bis zur Römerstraße, nach Süden bis zur Varennerstraße
gründlich vom Feinde gesäubert. Allein aus dem Bois Bouzon wurden
in den nächsten Tagen 600 tote Franzosen geborgen, ein Beweis, wie
stark und zäh sich der Gegner im Walde gewehrt hatte.
Während die Franzosen im Argonnerwalde nur Schritt für Schritt
zurückgewichen waren, befanden sie sich im Aire-Tal und noch weiter
östlich in vollem Rückzüge bis südlich des Couzance- und Wadelaincourt-
Bachabschnittes. In der Linie Aubröville—Parois—Dombasle waren
starke Schanzarbeiten zu beobachten, nördlich davon zeigten sich nur noch
schwache Postierungen an den Nordrändern des Forst de Hesse und des
Dorfes Avocourt. Es war aber nur natürlich, daß das A.O.K. 5 in diesem
Abschnitte nicht weiter nach Süden vorzudrücken wagte, weil sonst die