Volltext: Argonnen [18] (Band 18/1927)

Der erste Schlachttag (22.9.). 
28 
Dieser im Armeebefehl vom 21.9. niedergelegte Entschluß des 
A.O.K. 3 leitete die zweite Schlacht von Varennes ein. Der 
Verlauf dieses dreitägigen, blutigen, erbitterten Kampfes gegen einen 
Feind, dessen Selbstbewußtsein durch den Ausgang der Marneschlacht 
erheblich gesteigert war, kann hier, soweit er sich außerhalb der Argonnen 
abspielte, nur ganz kurz umrissen werden. Dagegen sind die Kämpfe der 
26. Jnf.Div. eingehender zu schildern, da ihr Gefechtsauftrag — die über¬ 
holende Verfolgung — sie zwangsläufig mitten in den Argonnerwald 
hineinführte. 
Am ersten Schlachttage (22. September) kämpfte die 
5. Armee außerhalb des Waldes sich bis in die Linie Nordrand des 
Waldes von Montfaucon—Wald von Ehshömin—Höhen östlich und 
südlich V6ry—Gehöft la Grotte (nördlich Varennes) vor. 
Herzog Wilhelm v. Urach, dessen Division durch das Inf. 
Regt. König Wilhelm I. (6. Württemb.) Nr. 124 verstärkt war, befahl der 
52. Infanterie-Brigade (Genmaj. v. T e i ch m a n n), zunächst Montblain- 
vilte zu nehmen und den Eingang der Straße Montblainville—Servon 
in den Wald zu öffnen. Eine Seitenkolonne des Jnf.Regts. 121 sollte im 
Walde selbst auf der Römerstraße von la Viergette in südlicher Richtung 
vorstoßen. 
Das Füsilier-Regiment Kaiser Franz Joseph von Österreich, König 
von Ungarn (4. Württemb.) Nr. 122 (Oberst v. Triebig) ging mit dem 
III. Batl. gegen Montblainville vor. Vom Nordrande des Dorfes und 
besonders vom Kirchhofe her fchlug 'dem Bataillon überaus heftiges Feuer 
entgegen, so daß es sich, in Züge, Halbzüge und Gruppen aufgelöst, in 
die Kornfelder warf und den Feuerkampf aufnahm. Batterien vom 
2 Württemb. Feldartillerie-Regiment Nr. 29 Prinz-Regent Luipold von 
Bayern und 4. Württemb. Feldartillerie-Regiment Nr. 65 nahmen Dorf 
und Kirchhof unter Granatfeuer, nachdem der leichte Morgennebel einem 
klaren, schönen Herbsttage gewichen war. 
Da der Angriff nicht recht vorwärts kam, setzte Oberst v. T r i e b i g 
noch das I./Füs.R. 122 links vom III. ein. Die Batterien des I./F.A.R. 65 
gingen weiter vor und jagten eine Lage Granaten nach 'der andern ins 
Dorf, eine Haubitzbatterie beschoß besonders den Kirchhof. Bald stand 
eine Anzahl von Gebäuden in hellen Flammen. 
Unter diesem wirksamen Artilleriefeuer kam der Angriff schnell 
voran: um 1° nachm. drangen die beiden Bataillone Thomas (III.) 
und Vetter (I.) in das Dorf ein. Ein kurzer, erbitterter Häuferkampf, 
Hann flohen die Franzosen unter Zurücklassung von 60 Gefangenen füd*
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.