Volltext: Argonnen [18] (Band 18/1927)

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Vorbereitung für die Fortsetzung des Angriffs. 
Bei der am Abend des 3t). Juni in Cornay stattfindenden Be- 
sprechung mit den Generalstabsoffizieren der 27. und 34. Inf.Div. drang 
der Kommandierende General auf größte Beschleunigung der Fort- 
setzung des Angriffs und stellte als erstrebenswertes Ziel den Besitz der 
Höhe 213, nördlich la Harazöe, hin. 
Die Nacht vom 3V. Juni zum 1. Juli verlief auf der Hauptangriffs- 
front auffallend ruhig, ein Beweis, wie der Hieb gesessen hatte. Nur in 
den Nebenabschnitten, vor der Front der Jnf.Regtr. 127 und 30, wurden 
bezeichnenderweise mehrere Gegenangriffe unternommen, aber restlos 
abgewiesen. 
Die 63. Inf.Brig. fühlte gegen den Grünen Graben mit Patrouillen 
vor, die bestätigten, daß man es mit einer außergewöhnlich starken 
Stellung zu tun hatte. Der Graben wies zahlreiche unzerstörte Block¬ 
häuser und maskierte Schießscharten auf, aus denen M.G.Läufe starrten, 
war mit Holzpalisaden abgesteift, durch viele dicke Schulterwehren und 
breite Stacheldrahthindernisse geschützt. 
Die 34. Inf.Div. ließ alle verfügbaren Minenwerfer in der Nacht 
zum Sturmreifmachen des Grünen Grabens umbauen; der Umbau und 
das Heranschaffen der Munition erforderten jedoch viel Zeit, so daß die 
Werfer erst im Lause des 1. Juli wieder feuerbereit wurden. Auch dem 
Einfchießen der Artillerie stellten sich große Schwierigkeiten entgegen, 
da der Verlauf des Grünen Grabens in dem dichten Unterholz nicht mit 
Sicherheit zu erkennen war. De,r von Oberst v. Wahlen auf 3.15, 
dann 5.15 nachm. verschobene Angriff mußte endlich ganz aufgegeben 
werden. Fast schien es, als ob man wieder würde auf den Sappenangriff 
zurückgreifen müssen. General o. Mudra aber sah voraus, daß 
während der dabei vergehenden Wochen der Feind seinen Widerstand 
so fest organisieren würde, daß dann eine ganz neue Kampfhandlung 
nötig war. Er befahl daher am 1. Juli abends, daß der linke Flügel der 
27. Inf.Div. am 2. Juli den Angriff fortzusetzen und den Grünen Graben 
im Rücken zu fassen habe, während die 68. Inf.Brig. ihn zu gleicher 
Zeit frontal angreifen sollte. Der 27. Inf.Div. wurden zu dem Rücken- 
angriff die von der 33. Inf.Div. abgegebenen Bataillone Heil (4../130, 
14./98, Il./Ldw. 32, 5./Ldw. 124) und Stockhams (8./98, 5./135, 
7./135, 8./Ldw. 124) zur Verfügung gestellt. Der Artilleriekommandeur 
des XVI. A.K. sollte den Angriff durch stärkste Konzentration des Feuers 
vorbereiten, die 86. Inf.Brig. die Rheinbabenhöhe und die südwestlich 
davon liegenden Gräben vom Feinde säubern und Anschluß an die 
68. Brigade halten.
	        
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