Volltext: Argonnen [18] (Band 18/1927)

General Langer läßt auch seine 54. Jnf.Brig. mit angreifen. 
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Die 54.Jnf.Brig. führte gleichfalls ihre Abficht, im Anschluß an 
den Hauptangriff vorzugehen, aus. Nach vorausgegangener, wenn auch 
bescheidener Artillerie- und Minenvorbereitung gab Generalmajor 
Langer um 5° nachm. den Befehl zum Angriff. Durch das vom 
XVIII. R.K. zur Verfügung gestellte III./Ldw. 83 verstärkt, entrissen 
I./127 und III./120 in raschem Kampf dem wankenden Feinde zwei 
Traben. I./127, das in der Verfolgung die Schlucht eines Seitentals des 
Dieusson-Baches überschritten hatte, wollte sogar noch den vor dem 
rechten Flügelbataillon liegenden Feind bis zur Chaussee Binarville— 
Vienne le Chateau aufrollen, doch kam es wegen der hereinbrechenden 
Dunkelheit leider nicht mehr dazu. Erst am 2. Juli gelang es dem 
Regiment unter beträchtlichen Verlusten, auch mit dem rechten Flüge! 
über die Schlucht hinüberzukommen. 
Für die Wegnahme der westlichen Anschlußgräben des Labordsre- 
Werkes hatte Jnf.Regt. 120 schon am 26. Juni eine Freiwilligenkompag- 
nie unter Lt. d. R. S ch w e n n i n g e r zusammengestellt. In heißem 
Kampf gelang die Erstürmung auch dieser Gräben. Um 9° abds. konnte 
Lt. Sch wenninger melden: „Das Labordere-Werk ist restlos in 
unserer Hand." 
So schloß der 30. Juni auf der ganzen Front mit einem glänzenden 
Erfolge. Nach Gefangenenaussagen hatten der 27. und 34. Inf.Div. im 
ganzen 3'Afranzösische Divisionen gegenübergestanden. Die 40. Inf.Div. 
des XXXII. A.K. war am 19. Juni durch die 126. Ins.Div. abgelöst, die 
aber am 20. Juni schon erhebliche Verluste erlitt. Gewarnt durch den * 
Angriff gegen das Labordsre-Werk, hatte das französische A.O.K. 4 die 
abgelöste 40. Ins.Div. dem XXXII. A.K. belassen, die 79. Jnf.Brig. zur 
Verstärkung im Bagatelle-Werk eingesetzt und die 80. Jnf.Brig., als 
der Angriff am 30. Juni begann, schleunigst wieder aus ihren Quar- 
tieren in Moiremont und Vienne le ChÄteau herangeholt und nordöstlich 
von la Harazöe ins Gefecht geworfen. Zur Verstärkung der 42. Inf.Div. 
(gegenüber der 34. Jnf.Div.) war in Erwartung der Angriffe noch die 
130. Jnf.Brig. des V. A.K. herangezogen und eingesetzt worden. Der 
Angriff des Generals v. Mudra hatte somit starke feindliche Kräfte 
gefesselt. Trotz der festungsmäßig ausgebauten und stark armierten 
Werke, trotz materieller und zahlenmäßiger Überlegenheit war der 
Franzose dem deutschen Angriffsschwung nicht gewachsen gewesen und 
hatte eine Niederlage erlitten, deren ganzer Umfang sich erst in den 
nächsten Tagen erweisen sollte.
	        
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