Volltext: Argonnen [18] (Band 18/1927)

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Die 86. Jnf.Brig. beteiligt sich an dem Hauptangriff. 
Der Angriff der 53. und 68. Brigade war weit über Erwarten ge- 
glückt. Außer dem Jnf.Regt. 67 und dem III. und II./145, die vor dem 
Grünen Graben festlagen, war überall schon das Endziel am ersten Tage 
erreicht. Bis zum Abend wurden an Gefangenen 20 Offiziere und über 
1660 Mann eingeliefert. 
Die 86. Jnf.Brig. führte ihre Absicht, mit dem Hauptangriff zu 
gleicher Zeit ihre Linien vorzutragen, aus. Seit Tagesanbruch hatten 
die Mannschaften des Jnf.Regts. 36 sturmbereit in ihren Gräben ge- 
standen. Sobald das Storchen-Nest in Händen der 14Ser war und der 
Angriff von dort aus nicht mehr flankiert werden konnte, trat der Hptm. 
T h o m a mit seinem III. Bataillon zum Angriff an, nahm in hitzigem, 
verlustreichem Handgranatenkampf den „Stern" — einen stark befestigten 
Stützpunkt — und drängte in wechselvollem Kampf den Feind bis an 
den Steilhang, der zum Charmes-Bach abfiel, zurück. Den Hang selbst 
zu nehmen gelang nicht, da der Feind alsbald Artilleriefeuer von solcher 
Wucht auf den Westteil der Rheinbabenhöhe legte, daß fogar der heiß- 
umkämpfte „Stern" wieder geräumt werden mußte. 
Das Bataillon Schmidt (1., 5., 7., 8./36) auf der Hubertushöhe 
griff, nachdem es feit 8.45 vorm. den gegenüberliegenden Feind durch 
Feuer niedergehalten hatte, um 3° nachm. auf Befehl des Generals 
Te etzmann, der persönlich das Vorgehen des I./J.R. 145 am jen¬ 
seitigen Charmes-Bach-Hang gegen die Eselsnase beobachtet hatte, eben¬ 
falls an und nahm die gegenüberliegende, stark besetzte feindliche Stel- 
lung. Nur ein vor dem rechten'Flügel im toten Winkel liegender Stütz- 
punkt, der nach seiner ovalen, geschlossenen Form den Namen „Die 
Wurst" führte, trotzte allen Angriffsversuchen. Im Flankenfeuer der 
sich auf der Eselsnafe noch haltenden, kasemattenartig eingebauten 
Maschinengewehre brachen die gegen „Die Wurst" vorgehenden Sturm- 
trupps zusammen. 
Sowohl aus der Rheinbaben- wie auf der Hubertushöhe war der 
Widerstand des Feindes äußerst zäh. Es zeigte sich deutlich der Unter- 
schied zwischen dem durch die überwältigende Artillerie- und Minen- 
Vorbereitung seelisch erschütterten Feinde vor der 53. und 68. Brigade 
und dem nur wenig mitgenommenen Feinde vor der 86. Brigade. Um 
so höher müssen die Erfolge dieser Brigade bewertet werden. Auch das 
links an Jnf.Regt. 30 anschließende I./173 (Hptm. Heym) stürmte aus 
eigenem Antriebe den gegenüberliegenden Graben und machte 60 Ge- 
fangene.
	        
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