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St. Hubert Pav. am 13.10. endlich genommen.
der rechte Flügel dagegen schwebte in der Luft. Zwischen ihm -und dem
Bataillon Susemihl der 63. Brigade klaffte noch eine breite Lücke.
Am 6. Oktober setzte Oberst v. Sydow seine Bataillone zum ge-
meinsamen konzentrischen Angriff an, nachdem die schwere Artillerie der
Division nochmals die Höhe des St. Hubert Pav. bearbeitet hatte. Das
1. Bataillon in der Mitte, unterstützt durch Maschinengewehre, drang,
wenn auch unter schweren Verlusten, von Nordosten auf die Höhe vor
und gelangte nordöstlich des Steinbruchs bis auf etwa 80 m an die
feindliche Hauptstellung heran. Hier grub es sich ein. Der linke Flügel
(III./J.R. 173) kam mit Teilen über den Mortier-Bach vor und gewann
den Anstieg zur Höhe, der rechte (II./J.R. 173) blieb infolge heftigen
Flankenfeuers -aus der Richtung des Bagatelle Pav. etwas zurück. Hptm.
W a l t h e r wurde tödlich verwundet und übergab das Bataillon an
Hptm. H e y m (5./173). Die Verluste waren schwer, besonders durch
zahlreiche Frühkrepierer der eigenen Artillerie, die aber in dem Wald-
gelände unvermeidlich waren; die 6./30 verlor auf diese Weise allein
27 Mann, darunter S Tote. Nach einem Geländegewinn von etwa
ZW m mußte sich auch der rechte Flügel eingraben. Durch Einsatz der
beiden Kompagnien des I.R. 30 und Umbiegen des Flügels wurde die
Gefahr der Umfassung der offenen Flanke vermieden. Als Reserve stand
jetzt nur noch die 5./173 hinter dem rechten Flügel zur Verfügung.
Der Angriff des 6. Oktober hatte zwar den Erfolg, daß Oberst
v. Sydow jetzt die feindliche Hauptstellung bei St. Hubert Pav. eng
umschlossen hielt, aber auch dieser Tag hatte ebenso wie der 4.10. bei
Bagatelle Pav. erwiesen, daß die.festen Stellungen des Gegners nicht
ohne weiteres zu nehmen waren. Man begann nun auch in der Kampf-
gruppe Sydow mit dem mühseligen Vorfappieren. Hierbei fiel in einer
Sappenspitze Oberstlt. v. E n ck e v o r d t, an dessen Stelle später Major
E c c i u s trat.
l./Pi. 29 baute am 8. Oktober zwei mittlere, am 9. zwei schwere
Minenwerfer nördlich des St. Hubert Pav. ein, die in den nächsten
Tagen endlich mit gutem Erfolg die feindliche Stellung sturmreif schössen.
Nach verschiedenen kleineren Teilvorstößen konnte Oberst v. Sy -
d o w am 13. Oktober den allgemeinen Angriff auf St. Hubert Pav.
wagen. Um 11° vorm. wurde der Pavillon selbst durch 2./Pi. 20 und
2./173 im Sturm genommen. Die Anfchlußstellungen fielen ebenfalls
restlos in die Hände der tapferen 173er, die ihren Erfolg aber mit er-
heblichen Verlusten erkaufen mußten. Alsbald sah sich Oberst v. Sydow
einer zweiten, nicht minder starken, nur etwa 100 m zurückliegenden