Volltext: Loretto [17] (Band 17/1927)

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M.G.-Feuer und Handgranaten zurückgewiesen. Die Stellung des Bataillons 
wurde unverändert gehalten. 
Dagegen gelang es den Franzosen, die zwischen 5 und 6 Uhr aus Richtung 
„Krähenfutzmulde" in breiter Front und starker Tiefengliederung das Regiment 
am „Langen Waldstreifen" angriffen, in den von 8./40 und 2./40 besetzten Graben 
einzudringen und die durch das Artilleriefeuer stark geschwächte Besatzung bis an 
den zweiten, ehemaligen französischen Graben zurückzudrängen. 
Anlage Z zu Seile 16&. 
Das Ausscheiden des XIV. Armeekorps, das die schwerste und längste Zeit 
auf der Lorettohöhe ausgehakten hatte, aus dem Verbände der Armeegruppe 
v. Lochow wurde durch folgenden Armeebefehl vom 14. Juni bekanntgegeben: 
„Beim Scheiden des XIV. Armeekorps aus dem Verband der Armeegruppe rufe 
ich den tapferen badischen Truppen ein herzliches Lebewohl zu. In schweren 
Kämpfen haben die Vadener mit zäher Ausdauer dem an Zahl stark überlegenen 
Gegner auf ihrer ganzen Front, besonders aber an der schwierigen Lorettohöhe, 
standgehalten und dadurch wesentlich dazu beigetragen, die Absicht des Feindes, 
unsere Front zu durchbrechen, zum Scheitern zu bringen. Meine wärmsten 
Wünsche begleiten das Armeekorps in seinen neuen Wirkungskreis, wo es ihm 
mit Gottes Hilfe vergönnt sein möchte, zu den hier erworbenen neue Lorbeeren 
um seine Fahnen zu winden." Der Oberbefehlshaber. 
v. Lochow. 
Anlage 6 zu Seite 165. 
Der 16. Juni begann Mit stärkstem, feindlichen Artilleriefeuer; er sollte 
wieder ein Großkampftag Derden. In der Nacht war das I./J.R. 26 in die 
Gräben beim Marokkanerwäldäjen vorgezogen worden. Diese Stellung hatte 
der Regimentskommandeur des J.R. 26, Oberst v. L i v o n i u s , vorher genau 
erkunden lassen. Als es dämmerte, merkte die rechte Flügelkompagnie (3./I.R. 26), 
daß zum J.R. 27 hinüber sine große Lücke bestand, wie den Führern schon in 
der vorhergehenden Nacht mitgeteilt worden war. Die 3. Kompagnie versuchte, 
die Verbindung durch Patrouillen aufzunehmen, was wegen des starken Feuers 
nur mit Mühe gelang. Eine geschlossene Verbindung herzustellen war nicht mehr 
möglich, da es schnell Tag wurde und starkes Trommelfeuer einsetzte. Zwischen 
den Gräben lagen Hunderts von toten Franzosen in blaugrauer Uniform, un- 
förmig aufgedunsen, einen unerträglichen Geruch verbreitend. Unter ihnen hier 
und da ein Lebender, der von Zeit zu Zeit die Hände hob und herzzerreißend 
,,tuez moi" oder „de l'eau" rief. 
Mittags erfolgte bereits der erste Angriff gegen die Stellung der 3. und 
4./J.R. 26 und J.R. 27. Teilen des Gegners gelang es, zwischen die Lücke des 
J.R. 26 und J.R. 27 in den Annäherungsweg zu kommen. Dies zu verhindern 
war der 3° und 4. Kompagnie J.R. 26 nicht möglich, da sie vollauf mit der Ab- 
wehr des bis auf 40 Schritte an die Front herangekommenen Feindes zu tun
	        
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