Volltext: Schicksalswende [35] (Band 35/1930)

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Der Verlauf der Kämpfe bei Gruppe Watter. 
sprechender Divisionsbefehl gelang aber nicht mehr zur planmäßigen 
Durchführung. Der feindliche Druck auf die Regimenter Ref. 40 und 171 
verstärkte sich bereits gegen 8° abds. derart, daß ein weiteres Ausharren 
zweifellos zum Verlust der Truppe führen mußte. Beide Regiments- 
kommandeure entschlossen sich daher zur Zurücknahme ihrer Bataillone 
nach Gegend der Fontane Alix Fe., wo bereits Teile des Jnf.Regts. 134 
(40. Jnf.Div.) und Ref. 21V (45. Ref.Div.) in einer Aufnahmestellung 
lagen. Die Zurücknahme war für beide Regimenter äußerst schwierig, da 
der Gegner auf der einen Seite schon im Brussettes-Wald lag, auf der 
anderen die la Loge Fe. genommen hatte. 
Am Wegekreuz bei Punkt 182 (500 in südlich Grumilly) sammelten 
die Stäbe des Res.Jns.Regts. 40 und Jnf.Regts. 171 die Reste ihrer 
Truppe. Nach notdürftiger Ordnung der Verbände wurden beide Regi- 
menter noch in der Nacht in der Lücke zwischen dem Regt. 136 und dem 
rechten Flügel der 40. Jnf.Div. eingesetzt*). 
Die Zurücknahme der noch immer in ihren alten Stellungen stehen- 
den Artillerie (mittlere und linke Unter- sowie Fernkampfgruppe) gelang 
infolge Nachdrängens des Feindes nur zum Teil: der etwas weiter 
zurückstehenden 4./229 glückte es, nachdem sie ihre gesamte Munition ver- 
schössen hatte, vier Geschütze aus der Stellung zu bringen, die beiden an- 
deren mußten dem Gegner überlassen werden. Bei der 1./229 war die 
Bedienung gezwungen, ihre Kanonen aufzugeben; dann aber vermochte 
sie den Feind durch ihr Karabinerfeuer nicht nur aufzuhalten, sondern 
sogar vorübergehend wieder aus der Batteriestellung zu vertreiben. Eine 
Bergung der Geschütze erwies sich aber schließlich doch als unmöglich. 
Die S./229 konnte während der Nacht entkommen. 
Inzwischen war auf einen Antrag der 115. Jnf.Div. hin dieser der 
Stab der 5. Res.Jns.Brig. (3. Ref.Div.) zur Verfügung gestellt worden. 
Er hatte bis 10° abds. die Verbindung mit Füs.Regt. 34 und Res.Jnf.- 
Regt. 2 aufnehmen können. Zu dieser Zeit teilte das Gruppenkommando 
der 115. Jnf.Div. mit, daß bei der 14. Ref.Div. der Feind an der Wege- 
spinne südlich Vierzy (Ostrand) durchgebrochen sei, die im Mauloy-Walde 
eingesetzten Regimenter der 115. Jnf.Div. (tatsächlich: 3. Res.Div.) müß- 
ten nach rechts verlängern und rückwärts neu abriegeln. Genmaj. Kundt 
gab der 5. Res.Jnf.Brig. die entsprechenden Anweisungen. Da aber außer 
zwei Pionierzügen der 3. Res.Div. keine uneingesetzten Truppen mehr 
zur Verfügung standen, konnte die Abriegelung nur durch einzelne 
*)Jnf.Regt. 171 rückte indessen infolge eines irrigen Befehls nach dem 
Walde von Hartennes ab.
	        
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