Volltext: Schicksalswende [35] (Band 35/1930)

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Der Rückzug hinter die Vesle. 
zahlreicher Brände in Fismes, Soissons, Loupeigne, Arcy-Ste. Restitute, 
Branges und Lhuys. Am frühen Nachmittag hatten sie den Eindruck, 
daß die Deutschen die Material- und Proviant-Depots im Vesle-Tal 
räumten. 
Die Fortsetzung des Angriffs wurde für den nächsten Tag befohlen. 
Bevor es aber dazu kam, begannen die Deutschen abermals abzubauen; 
bald war auf der ganzen Front der franz. 10., 6. und des linken Flügels 
der 5. Armee der Vormarsch im Gange. General Mangin drängte, die 
Vesle unbedingt im Laufe der kommenden Nacht zu erreichen, um dem 
deutschen Artilleriefeuer während des Marsches über die Höhen zu ent- 
gehen und die Flußübergänge überraschend zu nehmen; die Divisions- 
kommandeure sollten selbst mit einer genügenden Zahl berittener Ossi- 
ziere die Bewegungen der Truppen an der Spitze ihrer Gros leiten, um 
den Vormarsch im Fluß zu halten und den nötigen Druck auszuüben. 
Tatsächlich wurden indessen die Aisne und Vesle von der 10. und 
dem linken Flügel der 6. Armee zwischen Soissons und Fismes erst in den 
Mittagstunden des 3. August erreicht. Dem rechten Flügel der 6. sowie 
dem linken der 5. Armee war es auch bis zu dieser Zeit noch nicht ge- 
lungen, ihre Gros bis an die Vesle vorzuschieben, da die deutsche Ar- 
tillerie starkes Feuer auf die Höhen südlich der Linie Fismes—Ionchery 
—Muizon legte. Von allen drei Armeen wurde eingehende Erkundungen 
der Flußübergänge befohlen. Die 6. und 5. Armee planten, im Laufe 
der kommenden Nacht kleinere Abteilungen und Vorhuten auf das Nord- 
ufer der Aisne und Vesle zu werfen. Von einem sofortigen Angriff 
gegen die wahrscheinlich stark besetzten und kräftig verteidigten deutschen 
Stellungen sah man zunächst ab. 
Die Verluste der Entente während der Kämpfe in der zweiten Juli- 
Hälfte waren groß, sie betrugen*) in der Zeit vom 16. Juli bis zum 
5. August (anscheinend ohne die an der Schlacht beteilgten amerika- 
nischen, britischen und italienischen Truppen) bei der 
franz. 10. Armee 1177 Offiziere, 40 028 Mann 
6. „ 632 „ 22 437 „ 
9. „ 59 „ 2 537 „ (nur bis 24. Juli) 
5. 671 „ 27 624 „ 
2539 Offiziere, 92 626 Mann, 
*) Nach einer Angabe des amtlichen französischen Kriegswerkes.
	        
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