Volltext: Schicksalswende [35] (Band 35/1930)

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Die Ereignisse an der Süd- und Südostfront der 7. Armee. 
konnte ausgewichen werden. Nach mehreren Tagen zum erstenmal 
wieder kamen die Feldküchen heran. 
Dagegen verstärkte sich bei der 113. Inf.- und 1V. Res.Div. das fran- 
zöfifche Artilleriefeuer während der Morgenstunden mehr und mehr. Gegen 
6° vorm. begann hier eine Folge heftiger, zumeist von Tanks unterstützter 
Angriffe, die im wesentlichen abgeschlagen wurden, aber doch zum Verlust 
einzelner Geländeteile — darunter des im Vorfeld gelegenen Ortes Clos 
Davaux — führten. Einen besonders starken Stoß richtete der Gegner, 
der hier teilweise frische Kräfte in den Kampf warf, am Nachmittag 
gegen die Höhe 235 und das nördlich davon gelegene Bois de Misy, doch 
gelang es den tapferen Inf.Regtern. 37 und 155 der 10. Ref.Div., in 
zähem Ringen ihre Linien zu halten. Allerdings war die Truppe nach 
dem Abschluß der Kämpfe aufs äußerste erschöpft und ablösungsbedürs- 
tig. Die Kompagniestärken waren durchschnittlich auf 15 bis 20 Mann 
gesunken, die Maschinengewehre fast sämtlich außer Gefecht gesetzt. 
Stumpf und apathisch drängten sich die Leute um die letzten noch übrig 
gebliebenen Führer zusammen. Auch hier stieß der Verwundetenabschub 
auf große Schwierigkeiten, besonders in Leuvrigny, das durch die Kämpfe 
der letzten Tage in einen Trümmerhaufen verwandelt worden war. 
Auch gegen die nördlich der Marne stehende linke Flügeldivision der 
Gruppe Conta, die 2. Garde-Jnf.Div. sowie gegen die Gruppen 
S ch m e t t o w (Genkdo. 65) und Borne (VI. Res.K.) richteten die 
Franzosen starke Angriffe. Nach mehrstündiger Artillerievorbereitung 
brach gegen 10" vorm. die frisch eingesetzte 9. franz. Jnf.Div. gegen den 
linken Flügel der 2. Garde- und die ganze Front der 195. Jnf.Div. vor. 
Nach hartem Kampf konnte der Stoß aufgefangen werden, die deutschen 
Linien waren stellenweise etwas zurückgedrückt worden. Weiter nördlich 
wies die 12. bayer. Jnf.Div. in den ersten Nachmittagsstunden einen aus 
dem Königswalde heraus vorgetragenen feindlichen Teilangriff ab. 
Später setzten an der Front der 22. Jnf.Div. heftige Kämpfe ein. Der 
Gegner konnte im wesentlichen abgeschlagen werden, doch wurde hier 
am Abend die vordere Linie zurückgenommen und eine Stellung östlich 
Paradis als Hauptwiderstandslinie bestimmt. Obgleich die Franzosen 
scharf nachdrängten, gelang es den tapferen heffen-naussauischen Regi¬ 
mentern, sämtliche Verwundete mitzunehmen und alles Gerät zu bergen. 
Am Abend erfolgte dann noch ein starker Angriff gegen die 123. (fächf.) 
und 86. Jnf.Div. Er führte zum Verlust von Courmas sowie von Teilen 
des Bois de Reims, doch konnte der Feind nach heftigem, bis in die
	        
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