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Der Angriff der 1. Armee.
nach, in offener Feuerstellung stehend, von der französischen Artillerie
gefaßt und völlig zusammengeschossen worden.
510 nachm. befahl der Divisionskommandeur, Herzog Ulrich
v. Württemberg, einen erneuten Angriff für 7° abds. nach ein-
stündiger Artillerievorbereitung. Inf.Regt. 121 sollte am Stellungseck
nordwestlich Prosnes, gegen das es das Feuer aller seiner Hilfswaffen
vereinigte, Inf.Regt. 125 an dem schon am Vormittag heißumkämpsten
Stellungsknie südöstlich Höhe 144 einbrechen. Eine ausreichende Feuer-
Vorbereitung war jedoch bei der kurzen Zeit nicht mehr möglich, auch
traf der Angriffsbefehl beim Regt. 125 erst nach 7°abds. in der vor-
deren Linie ein. Den zur befohlenen Zeit angreifenden Sturmtrupps des
Regts. 121, die durch überhöhendes M.G.Feuer unterstützt wurden,
schlug so starkes Feuer entgegen, daß ein weiteres Vordringen unmög-
lieh war. Beim Inf.Regt. 125 versuchten Sturmtrupps des III. Batls.
vergeblich vorzubrechen.
Am Abend wurden die bis hart südlich der Römerstraße vorgedrun-
genen Teile des Regts. 121, welche durch die beiderseitige Flankierung
stark zu leiden hatten und gefährdet waren, in einen 100—200 m nörd¬
lich der Römerstraße laufenden Unterstandsgraben zurückgenommen. Im
übrigen blieb die Stellung der Division unverändert.
Genlt. Langer hatte bereits um 2° nachm. die Fortsetzung des An-
griffs gegen die Römerstraßen-Stellung nach kurzer, kräftiger Feuer-
Vorbereitung befohlen: insbesondere sollte die 199. Jnf.Div. den noch vom
Gegner gehaltenen „Hexenberg" baldmöglichst nehmen. Der Zeitpunkt
der Angriffs blieb den Divisionen überlassen. Auf Grund des Armee-
befehls von 330 nachm. wurde aber dann der neue Angriff für alle drei
Divisionen einheitlich auf 7°abds. angesetzt. Inzwischen hatte aber die
Garde - Ers.Div. auf den ersten Gruppenbefehl hin bereits gegen
4*° nachm. nach einem Feuerschlag von 10 Minuten angegriffen. Erfolge
waren nicht erzielt worden, an vielen Stellen rangen das 6. Garde-Regt.
und Inf.Regt. 399 noch längere Zeit mit dem Gegner im Handgranaten-
kämpf. Der gegen 5« nachm. erlassene neue Angriffsbefehl der Division
gelangte nicht mehr rechtzeitig nach vorn, so daß es zu keinem einheit-
lichen Vorstoß mehr kam. Die stark vermischten Verbände wurden im
Laufe der Rächt geordnet und nach der Tiefe gegliedert. Die Division
hatte gegen 800 unverwundete Gefangene gemacht (von 124. und 132.
franz. Jnf.Div., drei Mann von der als Eingreifdivifion dahinter stehen-
den franz. 27. Jnf.Div.). Die eigenen Verluste waren nur beim Ins.-