Der Nachmittags-Angriff der Gruppe Gontard.
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wurde die 3. Garde-Inf.Div. angewiesen, das als Divisionsreserve hart
nördlich Maison de Garde stehende Garde-Füs.Regt. sowie mehrere
Batterien durch den Abschnitt der 15. bayer. Jns.Div. vorzuschieben und
die feindlichen Batterienester südlich des Prosnes-Baches aufzurollen. Die
übrigen Teile der 3. Garde-Inf.Div. hatten sich dem Angriff entsprechend
seinem Fortschreiten anzuschließen. Zum Vorbringen möglichst vieler
Batterien über das Trichtergelände wurden der 3. Garde-Inf.Div. zwei
weitere Bataillone der 80. Ref.Div., der 26. ein Bataillon der am Bor-
mittag bis in die bisher vorderste deutsche Stellung nördlich des „Lug
ins Land" nachgezogenen 9. Inf.Div. zur Verfügung gestellt. Durch
diesen Gruppenbefehl war bereits den Weisungen des Armeebefehls von
33° nachm. (vgl. S. 114) vorgearbeitet.
Der Befehl der 3. Garde-Inf.Div. von 1" nachm. beschränkte den
Angriff des Garde-Füs.Negts. richtigerweise dahin, durch Vorgehen in
südöstlicher Richtung den feindlichen Widerstand in der Stellung süd-
lich der Römerstraße (Prosnes-Stellung) zu brechen; die beiden anderen
Infanterie-Regimenter der Division, Gren.Regt. 9 und das Lehr-Regt.,
hatten sich dem Angriff anzuschließen. Heranziehen und Bereitstellung
der Gardefüsiliere hinter dem linken Flügel der 15. bayer. Inf.Div.
nördlich der Römerstraße verzögerten sich jedoch erheblich, es wurde
darüber dunkel. Als endlich volle Klarheit über die Lage der Bayern
gewonnen worden war, wurde von dem Angriff ganz abgesehen.
Beim Gren.Regt. 9 und dem Lehr-Regt. kam es an verschiedenen
Stellen bis zum Abend zu heftigen Kämpfen um einzelne feindliche
M.G.Nester; eine wesentliche Änderung des Frontverlaufs trat aber
nicht ein. Trotz aller Bemühungen glückte es bei der 3. Garde-Inf.Div.
nicht, auch nur eine einzige Batterie über das Trichtergelände vorzu-
ziehen. Die Verluste der Division, besonders auch an Gaskranken, waren
recht erheblich.
Im Abschnitt der 26. Inf.Div., die mit den Jnf.Regtern. 121 (rechts)
und 125 (links) in vorderster Linie angegriffen hatte, setzte der Feind im
Laufe des Nachmittags mehrfach zu kleineren Gegenstößen an. Seine
Anstrengungen waren in der Hauptsache gegen die bis hart südlich der
Römerstraße vorgedrungenen Teile des Regts. 121 gerichtet. Sämtliche
Vorstöße wurden aber abgeschlagen. Die Begleitbatterien aller drei In-
fanterie-Regimenter der Division, 1., 2. und 3./Felda. 29, konnten am
Nachmittag trotz starker feindlicher Gegenwirkung über den Höhenkamm
nach vorn gebracht werden. Die Jnf.Gesch.Battr. 17, welche am Morgen
als erste Batterie das Höhengelände überwunden hatte, war bald da-