Volltext: Die Tankschlacht bei Cambrai [31] (Band 31/1929)

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Südrand des Waldstücks Kräfte des HI. Batlns. verteidigen. I./Feld- 
Artl.Regts. 213 hat inzwischen den Stellungswechsel beendet, ein vor- 
geschobenes Geschütz der 2./Feld-Artl.Regts. 213 unter Leutn. d. Res. 
G r ö p p e l eröffnet jetzt das Feuer. Tanks, die am Nordostausgang 
des Dorfes erscheinen, machen, von Artillerie und Maschinengewehren 
wirksam gefaßt, wieder kehrt. — Nach englischen Angaben verlor das 
„B" Bataillon hier drei Tanks durch Volltreffer. 
In Noyelles wurde indessen erbittert gerungen. Der Engländer 
hatte mehrere Panzerwagen zu Hilfe geholt. 3. und 4./Res.Jnf.Regts. 232 
waren gegen Mittag von Osten her vorgestoßen. Durch den fort- 
schreitenden Tankangriff gegen Cantaing wurde die Lage der in und 
bei Noyelles kämpfenden Kompagnien jedoch immer unhaltbarer. Der 
Engländer griff ferner die Flot Ferme an. (Vergl. S. 89.) Oberstlt. 
v. Bartenwerffer gab daher Befehl, die 3. und 4.Komp. wieder 
auf das Ostufer des Kanals zurückzunehmen; 7., 8., 12. und Teile der 
9./Ref.Jnf.Regts. 232 zogen sich langsam auf la Folie zurück. 
Ref.Jnf.Regt. 32 meldete etwa 3 Uhr nachm. an die 213. Jnf.Brig., 
daß Teile der S. II. Stellung östlich und südöstlich Anneux noch gehalten 
würden, die vordere Linie aber dann nördlich Cantaing nach dem West- 
rand la Folie zu verliefe. Die 10. und 11. Komp. hatten sich ebenso wie 
der rechte Flügel des I./Res.Inf.Regts. 52(4. und 2. Komp.) mehrere 
Stunden mit Erfolg gewehrt. Auch der Engländer erkennt die Vertei- 
digung besonders an, schreibt doch der Kommandeur der 2. Tank-Brigade 
in seinem Gefechtsbericht: „Während der ganzen Kampfhandlung des 
21. November leistete der Feind bedeutend mehr Widerstand als am 
Tage vorher". Der Munitionsmangel wurde aber immer bedenklicher. 
Nicht minder bedrohlich wirkte die Gefahr des Umfaßtwerdens. Der 
Kompagnieführer der 9. war nämlich gezwungen worden, mit etwa 
60 Mann in nördlicher Richtung auszuweichen, entlang der großen 
Straße'drängte der Feind %I./Jnf.Regts. 175 immer weiter zurück. 
Ein Anschluß nach rechts bestand infolgedessen nicht mehr. Nun durch- 
brachen Tanks auch die Front der noch in der S. II. Stellung stehenden 
Res. 52er. 10., 11., 4.,2. und Kräfte der 1. Komp., von den Panzerwagen 
in viele Teile zerrissen, kämpfen nach vorwärts mit der erneut an- 
greifenden starken englischen Infanterie und suchen sich gleichzeitig, aber 
mit völlig unzulänglichen Mitteln, die in Flanke und Rücken sie be- 
drohenden Tanks vom Leibe zu halten. Die Ohnmacht gegen die nach 
allen Seiten Feuer sprühenden Panzerwagen tritt von Augenblick zu
	        
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