Volltext: Gorlice [30] (Band 30/1930)

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119. Jns.Div. 
Einschwenken der Angriffsflügel beider Divisionen eine Lücke in der 
Front des Komb. Korps entstanden war, schob die 11. bayer. Jns.Div., 
um die Flügel vor Überraschungen zu bewahren, 23° nachm. das zu¬ 
sammengesetzte Kav.Rgt. Savoye (1./2. bayer. Chevl., 4./7. bayer. Chevl., 
S./Drag. 7)in diesen Raum und beauftragte es mit der Aufklärung gegen 
Dominikowice—Kobylanka. Während diese Verschiebungen zum Flanken- 
schütz in Ausführung begriffen waren, entwickelte sich der Angriffskampf 
des Genmaj. v. Suter (I. und III./46) in Ruhe weiter. 
Nördlich dieses Kampffeldes stand das Inf.Rgt. 58, Obst. Zwenger; 
er hatte in der noch westlich des Baches liegenden Front nördlich 
M. H. Sekowa sein I. Btln. und anschließend mit linkem Flügel un- 
mittelbar gegenüber der Häusergruppe von Gorlice, östlich der Ropa, das 
II. eingesetzt. Hinter dem rechten Flügel blieb das III. Btln. als Reserve 
zurück. Rur für den linken Flügel hatte der Regimentskommandeur be- 
fohlen, um 1020 vorm. gegen die Häusergruppen, nach Feuervorbereitung 
durch die schweren Minenwerfer, zum Sturme anzutreten. Die übrige 
Front des Regiments hatte die Einwirkung der Angriffsgruppe Suier 
abzuwarten. Mit größter Umsicht und Energie hatte der bayer. Lt. d. R. 
S e i p e l feine schweren Minenwerfer noch vorwärts der eigenen Hin- 
derniffe eingebaut. Vortrefflich hatten sie gegen die Vorstadt von Gorlice 
gewirkt. Aber doch lebte in der Besatzung der in Trümmer gelegten 
Häuser noch der Abwehrwille. Die Angriffskompanien (8. und 5./58) 
hatten schon bei dem kurzen Sprung vorwärts empfindliche Verluste, die 
sich noch steigerten, als es zum Ortskampf kam. Erst 11° vorm. gab hier 
der Feind feine Stellungen preis. Mehrere hundert Gefangene und Ma- 
fchinengewehre ließ er in der Hand der Angreifer. Durch diesen Erfolg er- 
mutigt, fetzte nun Maj. U d e den Angriff seines II. Btlns. noch weiter 
fort, um sich der Höhen 346 schnell zu bemächtigen. Aber auch Obst. 
Z w e n g e r entschloß sich unter dem Eindruck des bisherigen Erfolges 
seines linken Flügels und des schnellen Angriffsverlaufes bei den Nach- 
bartruppen, um 11° vorm. auch fein I. Btln. zum Angriff gegen den 
Höhenrand von Sokol anzusetzen*). Die Kampffühlung mit dem zum 
flankierenden Entscheidungsstoß angesetzten Inf.Rgt. 46 war jedoch noch 
nicht erreicht. Zur Unterstützung dieses Angriffs des Jnf.Rgts. 58 stand 
ausreichende Artillerie noch nicht zur Verfügung, da ihre Masse auf dem 
*) Genlt. Zwenger, damals Kdr. des Jnf.Rgts. 58,entsinnt sich nicht, den im 
Kriegstagebuch angegebenen Befehl zum Angriff dem I. Btln. erteilt zu haben. 
Es könnte möglich sein, daß dieser Befehl von höherer Stelle unmittelbar an 
das I. Btln. gelangte.
	        
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