Volltext: Gorlice [30] (Band 30/1930)

Absichten der 119. Jnf.Div. 
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sammengefaßt worden. Hier sollte ja für beide Divisionen die Entschei- 
dung liegen. Der leitende operative Gedanke der 119. Jnf.Div. war: Durch- 
stoß östlich Sekowa und danach Aufrollen der Front in Richtung Gorlice. 
Dementsprechend hatte General v. Behr das Jnf.Rgt. 46, verstärkt durch 
I./Res.Jnf.Rgt. 46, auf schmalem Raum anschließend an die Bayern bis 
M. $).nordwestlich Sekowa eingesetzt, um mit ihm die feindliche 
Front beiderseits der Straße Sekowa—Kobylanka zu durchbrechen. Die 
Führung dieses Hauptangriffs wurde Genmaj. v. S u t e r übertragen. 
Nach dem Durchbruch sollten Teile des rechten Flügels in Richtung 361 
östlich Dominikowice weiterstreben und Anschluß an die Bayern halten. 
„Alle sonst verfügbaren Kräfte sind einzusetzen, um durch Vorstoß gegen 
die nördlich Sekowa liegenden Höhen das frontale Vorgehen des Jnf.¬ 
Rgt. 58 zu ermöglichen." Dieses Regiment, unter Obst. Zwenger, 
hatte also erst dann zum Frontalangriff über den Sekowa-Grund zu 
schreiten, wenn sich die Einwirkung des Hauptangriffs fühlbar gemacht 
hatte. Um diesen Hauptangriff des Genmaj. v. Suter vor Flankierung 
zu schützen, sollte Obst. Zwenger an seinem rechten Flügel eine starke 
Feuerkraft, namentlich auch Maschinengewehre, bereithalten. Außerdem 
kamen dort die leichten Minenwerfer zur Aufstellung. Am linken Flügel 
aber blieb es dem Jnf.Rgt. 58 überlassen, den Zeitpunkt des Sturms auf 
die Vorstadt von Gorlice zu bestimmen, je nach der Wirkung der schweren 
Minenwerfer, die gegen diese Häusergruppe wirken sollten. Dort galt 
es den Anschluß zu halten an das XXXXI. Res.K. in der Ropa-Riederung. 
Als Reserve der Division blieb II. und HI./Res.Jns.Rgt. 46 unter Obst. 
Matthiaß westlich Sekowa hinter dem Entscheidungsflügel bereit. 
16. und 12. Komp. des Ref.Jnf.Rgt. 46 (Halbbtln. v. Puttkamer) trat zur 
Korpsreserve bei Siary. 
Für den Hauptangriff des Genmaj. v. Suter war in der ersten 
Linie II./46 rechts, I./Ref. 46 in der Mitte und HI./46 links eingesetzt. Als 
erstes Ziel war die Linie 567—312 angegeben. Anschließend sollte dann 
nur II./46 auf Dominikowice weitergehen. Die anderen Bataillone hatten 
nach Norden herumzuschwenken. I./46 blieb zur Verfügung hinter der 
Mitte zurück. In der Nacht vor dem Sturm war es nicht gelungen, die 
Hindernisse zu zerschneiden. Ob das Artilleriefeuer gegen sie noch 
nennenswerte Wirkung gehabt hatte, war nicht einwandfrei festgestellt. 
Die drei für den Sturm bestimmten Bataillone verließen aber im Ver- 
trauen auf ihre Stoßkraft und die Schlagkraft der Artillerie, deren Mäch- 
tigkeit sie soeben staunend erlebt hatten, pünktlich ihre Gräben und 
stürzten vorwärts. Fast 1 km war es noch bis an den Feind. Zunächst
	        
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