Volltext: Gorlice [30] (Band 30/1930)

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Entwicklung der Lage bis zum Mittag. 
Angriffsabschnitt entscheidender Kampf zu erwarten. Genmaj. v. Stocken, 
der Kommandeur der 81. Res.Div., war seinen Regimentern zur Höhe 
422, südöstl. Kwiatonowice, nachgeeilt. Von hier aus sprach auch er 
den Wilczak als den Schlüsselpunkt der zweiten feindlichen Stellung 
an. Da die 82. Ref.Div. nicht ohne Kampf über die Höhen von Kleczany 
vorwärts zu kommen schien, hielt er es für erforderlich, auch seinerseits 
gegen den im Angriffsstreifen der 82. Ref.Div. gelegenen Wilczak oorzu- 
gehen, zumal die österr.ung. Nachbardivision mit Teilen bereits bis in 
das Gelände nördlich Strzeszyn gelangt sein sollte. Damit war ein ge- 
wisser Schutz der linken Flanke der Division gegeben. Von der Kapelle 
östlich Kwiatonowice aus übersah Genmaj. v. Stocken auch das An- 
griffsfeld gegen die nördlich an den Wilczak anschließende russische Stel- 
lung, die sich über 331 in Strzeszyn nach Norden umbiegend, zum Dzial 
Krzemienny hinzuziehen schien. Die Entwicklung der Division war nicht 
leicht. Um in die volle östliche Front einzuschwenken, bedurfte es 
einer Umgruppierung. Als Trennungslinie für die Entfaltung zum An- 
griff der Regimenter, Ref.Inf.Rgt. 267 rechts und Ref.Inf.Rgt. 268 
links, wurde 12° mittags die Linie 422—373 (Wilczak) befohlen. Damit 
griff die 81. Ref.Div. also weit in den Angriffsstreifen der 82. Ref.Div. 
über. Das Ref.Inf.Rgt. 267 nahm zu scharfer Wendung rechts das III. 
und I. Btln. in erste Linie, während das II. nunmehr hinter der Mitte 
folgen sollte. Links anschließend hatte das Res.Inf.Rgt. 268 zunächst mit 
II. Btln. rechts, I. links, den Rordostrand von Kwiatonowice besetzt. 
Dann mußte das Regiment, rechts herumschwenkend, erst mit dem 
Res.Jns.Rgt. 267 auf gleiche Höhe kommen. Die Artillerie der Division 
hatte staffelweise die Vorbewegung der Infanterie begleitet. Ihre Masse 
sollte sich bei Höhe 440 für den Angriff bereitstellen. Diese Verschiebungen 
waren um die Mittagszeit eingeleitet. 
Der breite Vormarschraum der 82. Ref.Div. wurde von der Ropa 
durchschnitten. Das Überschreiten des Flusses mit seiner breiten Riede- 
rung war am Tage angesichts des Wilczak nur in größerer Entfernung 
von diesem Berg möglich. Die Gefechtsführung wurde dadurch er- 
fchwert. Die Hauptaufgabe, der Angriff auf die Höhen von Kleczany 
und demnächst gegen den Wilczak, fiel dem nördlich der Ropa an- 
gesetzten Ref.Inf.Rgt. 271 zu. 10°° vorm. hatte der Inf.Brig.Kdr., 
Obst. Kaupert, diesem Regiment befohlen, sich in den Besitz der 
Höhe von Kleczany zu setzen. Der Rgts.Kdr., Maj. v. Heyking, 
hatte hierzu sein I. Btln. unter Hptm. Schlettwein angesetzt. Das 
Bataillon, zunächst im Grunde nördlich Glinik gedeckt, bewegte sich
	        
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