Volltext: Gorlice [30] (Band 30/1930)

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Der Feind. 
Die Reserve des IX. Korps war am Nachmittag in das Biala-Tal vor- 
gezogen worden, um bei Verdechow den Fluß zu überschreiten, zur 
Stärkung des Entscheidungsflllgels. 
Trotzdem der linke Flügel der 106. Div. östlich Wal seinen Einbruch 
hatte erweitern können, hatte der rechte Flügel des österr.ung. XIV. Korps, 
die 3. Div., einem russischen Gegenstoß nachgeben müssen. Die Division 
lag fest, wie auch die links anschließende 8. Div. Daher konnte die Gruppe 
Morgenstern westlich des Dunajec nicht über den Fluß vorschwenken. 
Gegenüber der nördlich anschließenden deutschen 47. Res.- 
D i v.*) unter Genlt. v. Besser hatte der Feind in seinem Brückenkopf 
erhebliche Kräfte eingesetzt. Das österr.ung. Korpskommando erhoffte 
den Uferwechsel auch der 47. Res.Div. im Anschluß an die bereits ge- 
lungene Forcierung des unteren Dunajec. Die Division sollte den 
Brückenkopf am 2. Mai durch Angriff von Süden und Norden her ab- 
quetschen. Die 47.Res.Div. selbst aber stellte sich als Aufgabe: „Den Ab- 
zug des auf dem westlichen Dunajec-Ufer stehenden Feindes zu verhin- 
dern. Sie wird über den Dunajec vorgehen, sobald sich das Eingreifen 
der Angriffsgruppe (8. und 3. Div.) und Gruppe Stöger-Steiner beim 
Gegner fühlbar macht." 9" vorm. nahm die Division die feindlichen 
Brückenstellen unter Feuer, um einen baldigen Angriff vorzutäuschen. 
In der Nacht zum 3. Mai wollte die Division bei Glow den Fluß über- 
schreiten. Das österr.ung. IX. Korps forderte den Übergang mit starken 
Kräften schon am Abend. Die siegreiche Angriffsgruppe Stöger-Steiner 
hatte am 2. Mai bis l50 nachm. 7 Bataillone auf das östliche Ufer über- 
geführt. Der Brückenkopf wurde erweitert. Da aber stärkere feindliche 
Kräfte südlich der Weichsel festgestellt waren, wurde der weitere Angriff 
auf den 3. Mai verschoben. 
e) Der Feind. 
Karte 2 und 3. 
General Radko Dimitriew hatte bereits am Abend des 1.Mai 
erkannt, daß sich ein gewaltiger Angriff gegen die Westfront seiner 
3. A r m e e, insonderheit gegen sein X. Korps, anbahnte. Diesem Korps 
hatte er daher in der Frühe des 2. Mai die 63. Div. (zwei Regimenter 
blieben noch bei Jaslo) und eine Brig. der 81. Div. unterstellt. Da sich 
schon frühzeitig am 2. Mai der stärkste Druck im Räume von Gorlice 
fühlbar gemacht hatte, wurde der Oberbefehlshaber der Südwestfront 
gebeten, das III. Kauk. Korps zur Verfügung der 3. Armee auf Jaslo— 
Karte 2.
	        
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