Volltext: Die Verfolgung über den Tagliamento bis zum Piave [12B] (Band 12B Teil II. / 1926)

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Die Kaiserschützen-Brigade erreicht Tarcento. 
unter dessen Schutz der Feind die Brücke sprengte. Die 43. Schützen- 
Brigade mußte daher im Räume östlich von Tarcento zur Ruhe über- 
gehen. Dagegen gelang es der Kaiserschützen-Brigade (98. Schützen- 
Brigade), weiter nördlich den Torrente Torre zu überschreiten. Ihre 
Hauptkräfte rückten noch in der Nacht auf dem Westufer des Flusses 
nach Tarcento vor. 
Bei der 5V. Jnfanterie-Division kam es am 28.10. nur zu unbe- 
deutenden Nachhutgefechten mit den Italienern. Trotzdem ging es sehr 
langsam vorwärts, da die Division besonders schwierige Vormarsch- 
Verhältnisse in ihrem Abschnitt zu überwinden hatte. Alle Pferde mußten 
an den angeschwollenen Gießbächen zurückbleiben, die — oft bis zur 
Hüfte im Wasser — durchwatet wurden, so daß die Truppen völlig durch- 
näßt ihre Quartiere S. Gervasio und Attimis erreichten. General 
v. Gerabek erfuhr am Abend noch, daß links von ihm die deutsche 
12. Jnfanterie-Division mit dem Stabe in Faedis eingetroffen fei. 
Die 55.Jnfanterie-Division folgte der 22. Schützen-Divifion und 
kam bis Platichis. General d. Inf. Krauß verlegte am Nachmittag 
sein Quartier vom Bersnik-Lager nach Serpenizza. 
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Generallt. Frhr. v. Stein hatte, wie erwähnt, der 12. Infanterie- 
Division und dem Alpenkorps für den 28. Okt. die Linie Majano—Udine 
zum Ziel gegeben. Die Trennungslinie zwischen beiden Divisionen sollte 
über Magredis—Rizzolo—Tavagnacco—Modoletto laufen. Die Gruppe 
beabsichtigte somit, sich am 28. völlig in ihrem Gefechtsstreifen zurecht- 
zuschieben und die Verfolgung über den Torrente Torre fortzusetzen. 
Die vielen Straßen- und Brückenzerstörungen bereiteten im Verein 
Mit dem außergewöhnlich widrigen Wetter allen Bewegungen große 
Schwierigkeiten. Im Natisone-Tal war nur der Übergang bei Pulfero 
unversehrt geblieben; von der Brücke über das tiefe Felstal bei Azzida 
war die Hälfte der Brückenbahn abgesprengt, so daß nur noch eine be- 
grenzte Benutzung möglich war. Ein Felssturz bei Stupizza hatte nur 
soweit beseitigt werden können, daß gerade noch eben ein schmaler Fahr- 
weg blieb, auch wirkten die Behinderungen durch einen weiteren Fels- 
stürz bei Kamno und an der Tolmeiner Kriegsbrücke noch fort, fo daß 
sich die Nachschubbedingungen der Gruppe Stein recht schwierig ge¬ 
stalteten und das Nachrücken ihrer hinteren Staffeln sich nur mit großer 
Erschwerung vollziehen konnte.
	        
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