Volltext: Die Verfolgung über den Tagliamento bis zum Piave [12B] (Band 12B Teil II. / 1926)

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Abschluß der Kämpfe im Rombongebiet. 
Im Rombongebiet ließ — im Gegensatz zu den anderen Stellen der 
Front — am Morgen des 28.1V. das Unwetter nach. Die durch den 
Schneesturm und die Kälte der vorausgegangenen Nacht völlig er- 
schöpften Truppen waren aber zunächst außerstande, den Angriff zu er- 
neuern, nur Patrouillen gingen gegen die Prevala-Scharte vor. Sie 
brachten gegen 12 Uhr mittags die Nachricht, daß de? ebenso schwer mit- 
genommene Feind sich ergeben wolle. 200 Italiener wurden gefangen, 
mehrere Maschinengewehre und vier Geschütze erbeutst. Während I./Tir. 
Jäg.Regts. 4zunächst noch die Sicherung übernahm, rückte das In- 
fanterie-Regiment 59 nach Saga ab. Die 216. Infanterie-Brigade 
sammelte sich später bei Pluzne. Die 59. Gebirgs-Vrigade (linker Flügel 
der 10. Armee) erreichte unterdessen Saletto im Raccolana-Tal. 
Bei der Gruppe Wieden erschwerte das schauderhafte Wetter — 
im Tal wolkenbruchartiger Regen, auf den Höhen Schneefall, dichter 
Nebel und starker Sturm — die Unternehmungen am 28.10. in be- 
sonders hohem Maße. Die Truppen hatten in den Hochtälern und auf 
den Höhen wenig Unterbringungsmöglichkeiten gefunden und litten, 
völlig durchnäßt, unter dem eisigen Winde. Dazu gerieten die Gebirgs- 
straßen bald in einen schlimmen Zustand, an vielen Stellen wurden die 
Wege von den brausenden Gebirgsbächen abgeschwemmt. Auch die Sicht- 
Verhältnisse waren, selbst auf nahe Entfernung, sehr ungünstig. 
Dementsprechend waren die Fortschritte des Tages gering, obwohl 
Generalmajor v. Wieden die gegen Resiutta angesetzten Kräfte zum 
einheitlichen Angriff antreten ließ. Am rechten Flügel wurde auf den 
Höhen etwas Raum gewonnen, im Resia-Tale S. Giorgio genommen. 
Der Versuch deutscher Jäger, die nun an Stelle der beiden erschöpften 
österreichischen Bataillone in die Vorhut traten, über Punkt 1194 eine 
Abteilung in das Cernipotok-Tal zu entsenden, scheiterte an den Gelände- 
schwierigkeiten. Gegen Ahend begann das Garde-Referve-Iäger-Ba- 
taillon mit dem Aufstiege auf den das Refia-Tal im Norden begleitenden 
Höhenkamm und stieß auf den Staulizze vor. Gefangene sagten aus, 
ihre Truppen seien eiligst hierher gebracht worden, um den Rückzug der 
Italiener im Fella-Tal und aus der Zona Carnia zu decken. Nachts 
gingen die Italiener bis über den hoch angeschwollenen Cernipotok 
zurück. 
Die südliche Seitenkolonne (Nürnberger) blieb bei Musi. Dort- 
hin rückte auch das über den Gran Monte vorgegangene I./Tir.Jäg. 
Regts. 3 mit 150 Gefangenen und sechs erbeuteten Maschinengewehren.
	        
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