Volltext: Die Verfolgung über den Tagliamento bis zum Piave [12B] (Band 12B Teil II. / 1926)

Verzögerte Vefehlsübermittelung. 
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und Berrer nur auf funkentelegraphischem Wege zugestellt werden. 
Es dauerte wegen der großen Entfernung der verschiedenen Funk- 
Stationen von einander und fortwährender Gewitterstörungen geraume 
Zeit, bis die Übermittlung gelang. Besonders war dies der Fall hin- 
sichtlich der Gruppe Stein; bei ihr ging der Armeebefehl überhaupt erst 
am 29. Oktober ein. Die Übermittlung an die Funk-Station der Gruppe 
B e r r e r gelang zwar noch am späten Abend des 27., doch hatte diese 
Station keine Verbindung mehr mit ihrem Gruppenkommando. Jeden- 
falls hatten sowohl Generallt. F r h r. v. Stein, wie auch Generallt. 
v. Berrer den Armeebefehl bis zum Morgen des 28. Oktober nicht und 
beließen es daher bei ihren für diesen Tag bereits erlassenen Befehlen, 
weiche die Erreichung der Linie Majano—Udine (Gruppe Stein) bezw. 
von Udine (Gruppe B e r r e r) vorsahen. 
Es ist nachträglich schwer zu entscheiden, od die Kampfereignisse am 
28. Oktober bei rechtzeitigem Bekanntwerden des Armeebefehls einen 
wesentlich anderen Verlauf genommen hätten. Fraglich ist, ob an diesem 
Tage die Truppe zu einer Steigerung ihrer Marsch- und Kampfes- 
leistungen überhaupt fähig gewesen wäre. Auf jeden Fall war am 
28. Oktober das Wetter der Verfolgung in ausschlaggebender Weise 
hinderlich. Während des ganzen Tages dauerten nämlich die Regen- 
güsse noch an, durch die bereits alle Flüsse hoch angeschwollen waren. 
Selbst kleine Bäche und die bisher trockenen Torrenten bildeten nun ein 
mit wilden Wassern dahinstürmendes, schwer überwindbares Hindernis. 
Bei den Torrenten vollzog sich der Wechsel vom ausgetrockneten Fluß- 
bett zum reißenden Strom oft innerhalb weniger Minuten, für die ge- 
rade im Übergang begriffene Truppe die schwersten Gefahren mit sich 
bringend. 
Für die Italiener war die Ungunst des Wetters von größtem Vor- 
teil. Sie fanden dadurch Gelegenheit, der Verfolgung auch an Stellen 
Aufenthalt zu bereiten, an denen es ihnen fönst nie gelungen wäre. Daß 
ihnen allerdings auch verschiedentlich durch das Hochwasser der Bau von 
Behelfsbrücken zur Vermehrung der Ubergangsmöglichkeiten über den 
Tagliamento erschwert oder sogar unmöglich gemacht wurde, fiel für sie 
nicht allzu schwer ins Gewicht, da sie immerhin über eine ausreichende 
Zahl fester Brücken über diesen Strom verfügten. 
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H * 
Abgesondert von den Hauptereignissen in der Ebene nahmen am 
28. Oktober die Kämpfe im Rombongebiet und im Refia-Tal ihren 
Fortgang.
	        
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