Volltext: Die Verfolgung über den Tagliamento bis zum Piave [12B] (Band 12B Teil II. / 1926)

2-56 Die Verwendung der freigewordenen Kräfte der k. u. k. 1k). Armee. 
fehls erreicht war, die 14. Armee der 10.auf allen Straßen zuvor- 
gekommen. 
Die verschiedenen Reibungen beim Vordringen in das obere 
Piave-Tal haben zusammen mit den umfangreichen und zweifellos um- 
sichtig angeordneten Brückensprengungen der Italiener den Ver- 
bündeten einen Zeitverlust von mehreren Tagen verursacht. Die Masse 
der Italiener konnte sich daher über den Piave hinweg bereits in 
Sicherheit bringen, noch ehe dem Verfolger dort eine ernste Ein- 
Wirkung möglich war. Auch die rasche Einleitung des Angriffs südlich 
Feltre ist durch das späte Eintreffen am oberen Piave in entscheidender 
Weise verzögert worden. 
Der Ansatz der k. u. k. 10. Armee auf Feltre mußte dort zu einer 
großen Anhäufung von Truppen führen, denn auch die 14. Armee war, 
wenn sie ihre Aufgabe erfolgreich lösen wollte, auf ein Vordringen in 
das obere Piave-Tal, ja sogar auf das westliche Ufer des Flusses an- 
gewissen. Von dieser Truppenmasse hätte aber nur ein Teil für den 
bevorstehenden Zweck, d. h. den Grappa-Angrisf, nützen können, wäh- 
rend andererseits ihre Versorgung außerordentlich schwierig geworden 
wäre. Schließlich mußte die Massierung auch dazu führen, daß zu viele 
höhere Kommandobehörden auf sehr schmaler Frönt am Handeln be- 
teiligt gewesen und dadurch die Einheitlichkeit der Operationen stark 
erschwert worden wären. Denn ebensowenig wie die Kampfhandlung 
aus den Höhen der „Sieben Gemeinden" hätte auseinandergerissen 
werden dürfen, konnte das in dem scharf abgegrenzten Grappa-Gebiet 
Zwischen Brenta und Piave dem Angriff förderlich sein. 
Auf der anderen Seite aber drängten die Umstände stark auf eine 
Verbreiterung des Angriffs der k. u. k. 11. Armee bei der Heeres- 
gruppe Conrad. Es war unbedingt erwünscht, dort durch Vorstöße 
in möglichst breiter Front feindliche Kräfte zu binden, damit der Gegner 
sich mit seinen Reserven nicht ausschließlich dem Hauptangriff in den 
„Sieben Gemeinden" entgegenwerfen konnte. Zudem bedurfte der 
Stoß über Asiago eines ausgiebigen Flankenschutzes nach Westen, so- 
bald er in die Ebene vordrang. Aus dieser Erwägung heraus hatte das 
Oberkommando der 14. Armee auch sehr bedauert, daß der Angriff der 
Heeresgruppe Conrad nicht von Anfang an stärker ausgestattet 
Worden war. 
Nun boten sich in den Truppen der 10. Armee Kräfte, die diesem 
Zwecke wenigstens dadurch dienstbar gemacht werden konnten, daß sie 
andere, für den eigentlichen Angriff besser geeignete frei machten. Vor
	        
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