Eroberung des Tomba-Gipfels.
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und erbeuteten eine Anzahl Maschinengewehre. Der 23. brachte schließ-
lich auch im Brenta-Tal einen Erfolg. Hier erstürmte das Infanterie-
Regiment 14mit größter Tapferkeit die vom Feinde für uneinnehmbar
gehaltenen Felsgalerien bei Jl. Termine.
Von der k. k. 22. Schützen-Divifion war der Brigade S l o n i n k a
(Kaiser-Schützen-Regimenter I und II), bisher Gruppenreserve, in der
Nacht vom 19./20.II. aus dem Piave-Tal abmarschiert, um gemeinsam
mit dem Württemberg. Gebirgs-Bataillon den Mt. Spinuccia (1301) und
Mt. Fontane Secca (1608) zu nehmen. Es glückte, den Gipfel des letzt-
genannten Berges nach gründlicher Vorbereitung in schweren Kämpfen
zu erobern und zu behaupten sowie auch am Mt. Spinuccia einige Fort-
schritte zu machen. Die beherrschende Höhe dieses Berges blieb jedoch
in der Hand der Italiener.*)
Am Mt. Tomba war die Kampftätigkeit am 19. Nov. etwas ab-
geflaut. Am 20. hatte das heißumstrittene Dörfchen Sengie von dem
an diesem Tage hier noch eingesetzten Res.Jäg.Batln. 8 genommen
werden können. Das Vordringen der Jäger hatte wieder eine außer-
ordentlich heftige feindliche Artilleriewirkung von allen Seiten her aus-
gelöst. Ebenso wenig brachte der 21. Nov. eine nennenswerte Ver-
änderung der Kampflage.
Am 22.11. erneuerte die Deutsche Jäger-Division den Angriff.
Stoßtrupps des Sturmbataillons G r a e v e (Sturmbtln. 2) wurden gegen
den Mt. Tomba, solche des Sturmbataillons G o e r n e (Jäger-Sturm-
bataillon 3) gegen den Stützpunkt 400 m westlich der Höhe 715 angesetzt.
5™vorm. begann noch bei völliger Dunkelheit schlagartig stärkstes
Vernichtungsfeuer auf die anzugreifende italienische Stellung und gegen
die Flankierungsbatterien auf dem Mt. Pallone, das 5"° vorm. in Ab¬
riegelungsfeuer überging; gleichzeitig traten die Stoßtrupps an. Be-
sonders der ausgezeichneten Wirkung der Flammenwerfer war es zu
danken, daß der Angriff bis in die feindlichen Stellungen gelangte. Der
Kampf um den Besitz des Höhenkammes wogte in den folgenden
Stunden hin und her. Um 8 Uhr vorm. hatte Res.Jäg.Batln. 21 die
Linie 752—715 erkämpft; rechts anschließend drang bald danach Res.
Iäg.Batln. 1 gegen Höhe 868 vor, mußte jedoch gegen 10 Uhr vorm.
*) Die Angrisfstruppe hatte zunächst gemeldet, daß auch der Spinuccia-
Gipfel genommen fei. Das stellte sich aber später als Irrtum heraus. Der
Gipfel wurde tatsächlich erst am 11. Dezember vom Leib-Gren.Regt. 8 der
3. Infanterie-Division erobert. (Vgl. S. 247.)