Volltext: Die Verfolgung über den Tagliamento bis zum Piave [12B] (Band 12B Teil II. / 1926)

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Der Armeebefehl zum Angriff auf das Grappa-Maffiv. 
Die Gruppe K r a u ß setzte am 12.Nov. den Vormarsch auf beiden 
Piave-Ufern fort. Zahlreiche Brückenzerstörungen hielten die Truppe 
in recht unerwünschter Weise von einem schnellen Vorwärtskommen ab. 
Es gelang daher bis zum Abend nicht, Feltre zu erreichen, sondern der 
Vormarsch der 22. Schützen-Division endigte an der zerstörten Brücke 
über den Torrente Cavorame bei Pont, während die 55.Infanterie- 
Division nicht über Nave (westl. Mel) hinauskam, wo die am Vortage 
begonnene Piave-Brücke noch nicht fertiggestellt war. Auch die Brigade 
S l o n i n k a und die Deutsche Jäger-Division konnten, durch die Inf. 
Div. aufgehalten, nicht über ihre am Vortage erreichten Räume hinaus- 
kommen. Die Edelweiß-Division rückte hinter der 22. Schützen-Div. bis 
Sedico nach. 
Der Armeebefehl vom 12. Nov. beauftragte die Gruppe K r a u ß, 
aus der Linie Fonzafo—Feltre in südlicher Richtung vorzugehen und das 
Grappa-Masstv in Besitz zu nehmen. General K r a u ß nahm an, daß 
er etwa in der Linie Enego (südlich Primolano) — Mt. Pertica—Mt. 
Grappa—Mt. Pallone—Mt. Tomba—Pederobba auf die feindlichen 
Stellungen stoßen würde. Die während des Vormittags des 13. Nov. 
eingehenden Erkundungsergebnisse und Meldungen sowie persönliche 
Beobachtungen des Generals Krauß ließen jedoch die Lage erheblich 
anders erscheinen, als bisher angenommen worden war. 
Zunächst wurde bestätigt bezw. neu bekannt, daß auf dem Mt. 
Grappa und den umliegenden Bergen bereits feit 1916 Befestigungen 
bestanden, an denen neuerdings feit mehreren Tagen wieder fieberhaft 
gearbeitet wurde. Während aber bisher auf Grund von Einwohner- 
aussagen und Fliegermeldungen sowohl von General Krauß, als auch 
vom Armee-Oberkommando angenommen worden war, daß das Tal- 
decken von Feltre und die südlich angrenzenden Vorberge bis nahe an 
den Mt. Grappa heran vom Feinde frei feien, stießen die von den 
Divisionen vorgetriebenen Aufklärungs- und Sicherungsabteilungen 
schon an den Berghängen unmittelbar südlich und südwestlich von Feltre 
auf den Feind. Bis zum Abend stand fest, daß alle Höhen am Nord- 
rande des Grappa-Stockes, d. h. der Mt. Roncone (1164), Mt. Peurna 
(1381), sowie der vom Mt. Tomatico (1394) über Mt. Santo (1532) — 
Ciladon zum Mt. Cornella (634) hart westlich des Piave hinziehende, 
steile Höhenzug vom Feinde besetzt und befestigt waren. Dieser wollte 
offenbar nicht erst auf dem Hauptkamm, sondern schon am Nordrande 
des Grappa-Gebietes den ersten Widerstand leisten. Schließlich ging an
	        
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