Volltext: Die Verfolgung über den Tagliamento bis zum Piave [12B] (Band 12B Teil II. / 1926)

Mißglückter Überrumpelungsversuch bei Vidor. 
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los in die 26. Gebirgs-Brigade hineinmarschierte. Die 53. Infanterie- 
Division gelangte bis Castion (gegenüber Belluno): die Brücken über 
den Piaoe waren sowohl hier, als auch bei Ponte nelle Alpi und Cesana 
(Busche) bereits gesprengt. Bei dem erstgenannten Ort wurde die Ber- 
bindung mit der 22. Schützen-Division hergestellt. 
Die Deutsche Jäger-Division rastete an diesem Tage in ihren 
Quartieren zwischen Bittorio und Cordignano. 
Auch die k. u. k. öl). Jnfanterie-Division fand die in ihren Ge- 
fechtsstreifen liegenden Piave-Brücken bei Bas und <5. Bito bereits ge¬ 
sprengt. Der Feind entwickelte hier eine sehr lebhafte Artillerietätigkeit, 
die jede Truppenbewegung bei Tage ausschloß. Die eigene Artillerie 
wurde zur Niederhaltung der feindlichen in Stellung gebracht, ein Über- 
gangsversuch war jedoch, auch schon wegen Mangels an allen Übersetz- 
Mitteln, vorerst nicht ausführbar. 
Das nachrückende Alpenkorps erreichte den Raum Serravalle— 
Bittorio—Cordignano. 
Die 12. Jnfanterie-Division versuchte, die Besatzung des bei Vidor 
vom Feinde noch gehaltenen Brückenkopfes zu überrumpeln und dabei 
zugleich mit dem fliehenden Gegner über die Brücke zu gelangen. Sie 
stieß jedoch bei ihrem Unternehmen auf ernsten Widerstand, auch vom 
Westufer des Piave aus griffen zahlreiche italienische Batterien in den 
Kampf ein. Die Division vermochte daher bis zum Abend nicht an die 
Brücke heranzukommen, welche schließlich in der Nacht vom 10./11.11. 
vom Feinde gesprengt wurde. 
Bis zum Mittag hatte sich auch die k. k. 13. Schützen-Division in 
der ganzen Ausdehnung ihres Gefechtsstreifens am östlichen Piave- 
Ufer entwickelt. Sie stellte auf dem jenseitigen Ufer überall Befesti- 
gungen, Hindernisse, Lagerfeuer und feindliche Batterien fest und unter- 
ließ daher alle Übergangsversuche, bis sie ihre Artillerie in Stellung 
gebracht hatte. Für später war das überschreiten des Stromes an 
einer als günstig erkannten Stelle bei Neroesa geplant. 
Die Gruppe Hofacker rechnete auf Grund der Erkundungs- 
ergebniffe und der Kämpfe des Vortages von vornherein mit einem 
ernsten Widerstand am Piave. Sie verzichtete daher — eingedenk der 
Erfahrungen, die sie am Tagliamento hatte machen müssen, — auf den 
Versuch eines Handstreichs und begann vielmehr sogleich mit den Vor- 
bereitungen für einen planmäßigen Flußübergang. Ungeachtet dessen
	        
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