Volltext: Die Verfolgung über den Tagliamento bis zum Piave [12B] (Band 12B Teil II. / 1926)

192 Beschwerlicher Eebirgsmarsch der !. 98, Schützen-Brigade. 
gegensetzen würde. Ebenso, wie das Gruppenkommando Stein, 
rechnete auch das Oberkommando noch mit ernsten Kämpfen bei Vittorio 
und ordnete demgemäß das Vorziehen schwerer Artillerie an. Auch das 
Nachrücken der k. u. k. 1.und der deutschen 5.Infanterie-Division wurde 
eingeleitet. 
Die Verfolgung nahm überall ihren Fortgang. Während im Ge- 
birge an diesem Tage gutes Wetter war, fiel in der Ebene starker, 
anhaltender Landregen, dem gegen Abend heftiger Sturm folgte. 
Von der Nordkolonne der 22. Schützen-Division wurde der 
Marsch über Claut—Cimolais fortgesetzt und der letztgenannte Ort von 
dem auch heute wieder die Vorhut bildenden Württembergischen Ge- 
birgs-Bataillon zwischen 3 und 4Uhr nachm. genommen. Die Italiener, 
die das Dorf verteidigt hatten, zogen sich gegen S. Osvaldo zurück. Die 
Württemberger nächtigten in Cimolais, die 43. Schützen-Brigads mit 
den Hauptkräften in Claut, mit einem Bataillon in Fl Porto. Im Gegen- 
fatz zu den vergangenen Tagen haperte es jetzt überall mit der Ver- 
pflegung, da in den armen, von den Italienern ausgeplünderten Ort- 
fchaften nicht viel vorgefunden wurde. Am Nachmittag war es 
gelungen, mit dem von Form di Sotto (am oberen Tagliamento) durch 
das Settimana-Tal bis S. Antonio vorgerückten Kärntener Freiwilligen- 
Schützen-Regiment (zur k. u. k. 10. Armee gehörig) die Verbindung 
herzustellen. 
Die k. u. k. Edelweiß-Divifion (k. u. k. IL. Armes) folgte am 8. 11. 
der Nordkolonne der 22. Schützen-Division über Chievolis und erreichte 
mit der Vorhut Pecolat (öftl. der Forc. Clautana). 
Nach kurzer Nachtruhe in Varcis trat die Kolonne S l o n i n k a, 
verstärkt durch das Bataillon des bosn. Herzog. Infanterie-Regiments 
Nr. 2,mit dem es am Vortage in Varcis zusammengetroffen war (vergl. 
S. 189), noch in der Nacht v. 7./8.11. ftaffelweife den Marsch im Tale 
des Torrente Caltea aufwärts nach dem Piano di Cavallo (1623 rn) an, 
wo die Kolonne, gänzlich durchnäßt, um 3 Uhr nachm. eintraf. Bei 
der Fortsetzung des Marsches nach Westen hin über Punkt 1650 setzte 
Nebel, bald daraufhin ein dichtes Schneetreiben ein, das jede Orientierung 
verhinderte. Es muhte Halt gemacht und bei empfindlicher Kälte sowie 
fortdauerndem, starkem Schneegestöber Biwak bezogen werden. 
Beim k. u. k. I. Korpskommando traf am 8.11. um 7 Uhr vorm. 
der Armeebefehl mit der neuen Gruppeneinteilung ein, der das Korps 
anwies, über Longarone—Belluno auf Feltre vorzugehen, und nach dem 
die 55.und 50. Infanterie-Division aus dem Eruppenverband aus-
	        
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