Volltext: Weltkriegsende an der mazedonischen Front [11] (Band 11/1925)

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stärkten aber das gegenseitige Vertrauen. Jedem kam es zum Bewußt- 
sein, daß nur die Geschlossenheit der Truppen den Rückzug der Käme- 
raden aus Rumänien sichern und die Durchführung der eigenen Märsche 
zur Heimat gewährleisten konnte, daß umgekehrt jeder Einzelne ver- 
loren war. Mit geringen Ausnahmen blieben die Truppen fest in der 
Hand der Führer. 
Am 11. November wurden auf beiden Seiten die Feindseligkeiten 
eingestellt. Das große Ringen war zu Ende. Die Bedingungen des 
Waffenstillstandes überstiegen alles, was die schwerste Sorge erwartet 
hatte. Aber auch in diesen dunklen Tagen bewährte die 11. Armee ihre 
aufrechte Haltung und den vortrefflichen Geist, der durch die Erlasse Feld- 
Marschalls von Hindenburg neue Zuversicht gewann. 
Die serbische Kavallerie folgte den deutschen abziehenden Truppen 
auf dem Fuße. Lag doch der serbischen Regierung daran, jo schnell wie 
möglich die Maros-Linie zu erreichen, um für weitere Verhandlungen 
durch Besetzung des gesamten Banats ein Faustpfand zu haben. 
Lange konnte das Armee-Öberkommando keine Klarheit darüber ge- 
winnen, wie die Armee in die Heimat zurückzuführen wäre. Der Bahn- 
transport hing davon ab, ob die neue ungarische und tschechische Regierung 
die Benutzung ihrer Strecken gestatteten, ob es überhaupt gelingen würde, 
das nötige Wagenmaterial zusammenzustellen und Kohlenzüge aus der 
Heimat heranzubekommen. Langwierige Verhandlungen wurden gepflogen, 
um das Einverständnis zu erlangen. Unendliche Mühe mußte aufgewandt 
werden, um die verstreuten deutschen Lokomotiven und Wagen frei- 
zubekommen und bereitzustellen. Endlich war es soweit, die ersehnte 
Heimfahrt konnte beginnen. 
Zunächst gewann die 11. Armee aus der Maros-Linie, hinter der 
die Truppen eine verhältnismäßig gute Aufnahme gefunden hatten, den 
zum Abtransport in Aussicht genommenen Raum um Szolnok—Gyula, öst¬ 
lich der Theiß. Vom 19. November ab rollte das Alpenkorps von 
Szegedin ab. Iäg.Regt. 10 der 6. Res.Div. verblieb in Arad, bis 
der am 22.dort eintreffende rechte Flügel des rumänischen Be- 
satzungsheeres die Sicherung des Bahnhofs übernahm. Landwehr- 
Jnf.Regt. 12 (6. Res.Div.) und Res.Jns.Regt. 21 (217. Jnf.Div.) wurden 
zum Schutz der über Budapest nach Oderberg führenden Strecke voraus- 
gesandt und erreichten von dort die Heimat. Am 24. begannen in Gyula, 
am 28. in Szolnok die Verladungen. 
Weltkriegsende an der mazedonischen Front. 12
	        
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