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portiert werden, die 6. Kompagnie hatte ihren Führer, Oberleutnant
Baumberger, vor Poezelhoek schwer verwundet auf dem Felde
liegen lassen. Es gelang ihm, sich selbst zurückzuschleppen. Das I. Ba-
taillon der 248er blieb am Westrand von Becelaere.
Alle Opfer des 21. Oktober waren nutzlos.
Der 22. Oktober begann mit leise rinnendem Regen.
Die Flammen von Becelaere verknisterten. Beizender Qualm zog,
vom Regen auf die Erde gedrückt, über das Feld. Die Truppen lagen
in den nassen Gräben, ohne daß ihnen Verpflegung zugeführt werden
konnte. Das Jnfanteriefeuer versickerte. Die Artillerie allein gab sich
Mühe, die Schlacht nicht einschlafen zu lassen. Auch die Engländer fühl-
ten sich nicht wohl. Sie unternahmen nichts.
Wiederholt drängte das Generalkommando zum Angriff. Genera!
von Reinhardt hielt ihn für unmöglich, bemühte sich, eine Reserve
aus seinen Truppen auszuscheiden und ließ den Westrand von Terhand
zur Verteidigung einrichten. Er war überzeugt, daß ein starker englischer
Angriff bevorstand und rechnete mit der Möglichkeit, daß seine dünnen
Linien westlich Becelaere nicht mehr standhielten. Die Truppen waren
furchtbar mitgenommen. Offiziere fehlten überall. Der Hunger knurrte
in den Därmen. Die Munition war knapp. Der Regen durchnäßte die
Kompagnien bis auf die Haut.
Das Generalkommando schickte abermals Befehl. Das XXVII. Re¬
servekorps muß vorwärts kommen. Da entschloß sich die Division zu
einem flankierenden Angriff südlich Becelaere in der Richtung auf Vieux-
Ehlen, das Straßenkreuz westlich davon und Oude-Kruiseik. Der Befehl
im Angriffsabschnitt wurde dem Kommandeur des Referve-Infanterie-
Regiments 247, Oberst von Bendler, übertragen. Ihm wurden als
Angriffsinfanterie vorderer Linie fein I. und II. Bataillon und als
Reserve die verfügbaren Teile der 248er, hauptsächlich das von Becelaere
zurückgezogene I. Bataillon unterstellt. Das Vorgehen erfolgte aus den
Refervestellungen bei Terhand . . .
Um 1.3V nachmittags traf der Befehl der Division ein.
Kurz vor dem Angriff war es noch einmal möglich gewesen, die
Truppe warm zu verpflegen, nachdem sie sich zwei Tage lang mit der
.eisernen Portion schlecht und recht durchgehungert hatte.