Volltext: Ypern 1914 [10] (Band 10/1925)

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portiert werden, die 6. Kompagnie hatte ihren Führer, Oberleutnant 
Baumberger, vor Poezelhoek schwer verwundet auf dem Felde 
liegen lassen. Es gelang ihm, sich selbst zurückzuschleppen. Das I. Ba- 
taillon der 248er blieb am Westrand von Becelaere. 
Alle Opfer des 21. Oktober waren nutzlos. 
Der 22. Oktober begann mit leise rinnendem Regen. 
Die Flammen von Becelaere verknisterten. Beizender Qualm zog, 
vom Regen auf die Erde gedrückt, über das Feld. Die Truppen lagen 
in den nassen Gräben, ohne daß ihnen Verpflegung zugeführt werden 
konnte. Das Jnfanteriefeuer versickerte. Die Artillerie allein gab sich 
Mühe, die Schlacht nicht einschlafen zu lassen. Auch die Engländer fühl- 
ten sich nicht wohl. Sie unternahmen nichts. 
Wiederholt drängte das Generalkommando zum Angriff. Genera! 
von Reinhardt hielt ihn für unmöglich, bemühte sich, eine Reserve 
aus seinen Truppen auszuscheiden und ließ den Westrand von Terhand 
zur Verteidigung einrichten. Er war überzeugt, daß ein starker englischer 
Angriff bevorstand und rechnete mit der Möglichkeit, daß seine dünnen 
Linien westlich Becelaere nicht mehr standhielten. Die Truppen waren 
furchtbar mitgenommen. Offiziere fehlten überall. Der Hunger knurrte 
in den Därmen. Die Munition war knapp. Der Regen durchnäßte die 
Kompagnien bis auf die Haut. 
Das Generalkommando schickte abermals Befehl. Das XXVII. Re¬ 
servekorps muß vorwärts kommen. Da entschloß sich die Division zu 
einem flankierenden Angriff südlich Becelaere in der Richtung auf Vieux- 
Ehlen, das Straßenkreuz westlich davon und Oude-Kruiseik. Der Befehl 
im Angriffsabschnitt wurde dem Kommandeur des Referve-Infanterie- 
Regiments 247, Oberst von Bendler, übertragen. Ihm wurden als 
Angriffsinfanterie vorderer Linie fein I. und II. Bataillon und als 
Reserve die verfügbaren Teile der 248er, hauptsächlich das von Becelaere 
zurückgezogene I. Bataillon unterstellt. Das Vorgehen erfolgte aus den 
Refervestellungen bei Terhand . . . 
Um 1.3V nachmittags traf der Befehl der Division ein. 
Kurz vor dem Angriff war es noch einmal möglich gewesen, die 
Truppe warm zu verpflegen, nachdem sie sich zwei Tage lang mit der 
.eisernen Portion schlecht und recht durchgehungert hatte.
	        
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