Volltext: Ypern 1914 [10] (Band 10/1925)

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nächsten Tage die Entscheidung zu erzwingen und von dem Höhenkranz 
herab den ersten Blick auf Vpern zu werfen. 
Die Nacht verlief ruhig mit Postengang, Feldwachen und Patrouillen, 
just wie die Felddienstordnung es vorschreibt. 
In der Nacht ergingen die Angriffsbefehle für den 21. Oktober. Ziel 
war die Überwindung des Werabschnittes im Norden der Stadt Vpern. 
Im engen Verband mit den Nachbarkorps sollte das XXVI. Reservekorps 
die Entscheidung herbeiführen. Seit dem Abend des 20. brandete links 
rings um Becelaere die Schlacht und entwickelte sich nachts zu einer 
ernsten Krise. Rechts wurde das XXIII. Reservekorps immer noch durch 
den Houthulster Wald aufgehalten. Die 46. Reserve-Division hatte dort 
Befehl, nördlich des Waldes durchzustoßen und sodann durch eine Schwen- 
kung nach Süden die Vereinigung mit der 51. Reserve-Division zu voll¬ 
ziehen. Die 51. Reserve-Division selbst sollte den Angriff gegen den 
Kanalabschnitt ohne Rücksicht auf die ungeklärte Lage im Houthulster 
Walde führen, der im Verlaufe der Angriffsbewegung unmittelbar in 
ihren Rücken gelangen mußte. Im Zentrum des Angriffsgeländes lag 
Langemarck, von der Natur zu hartnäckiger Verteidigung eingerichtet. 
Bahndämme, Straßengräben und Wasserläufe boten vorzügliche Deckung, 
verstreute Gehöfte und Erdwellen gaben den feindlichen Maschinen- 
gewehren die besten Schußfelder. Der Kortebeek-Abschnitt diesseits und 
der Haanebeek-Abschnitt jenseits des Dorfes waren die reinsten Menschen- 
fallen. Nur an wenigen weit sichtbaren Stellen überschreitbar, mußten 
sie den Angreifer mitten vor die Gewehrläufe des versteckten Verteidigers 
zwingen. Fiel aber Langemarck, so war der Ausgang aus dem Hügel- 
kränz nach Westen hin erkämpft und der Weg bis zur Dfer im Norden 
von Npern frei. Längs der von Langemarck schnurstracks zur Vser 
führenden Bahn waren es noch etwa vier Kilometer bis zum Wasser. 
Der Angriff auf Langemarck war Aufgabe der 51. Reserve-Division. Die 
Division erhielt Befehl, vier Angriffskolonnen aus den einzelnen Regi- 
mentern zu formieren. Alle vier Kolonnen sollten von Poelkappelle aus 
um 9 Uhr vormittags die Bewegung antreten und von rechts nach links 
auf Südrand Bixfchote Weidendreft-Steenstraate, nördlich um Lange- 
marck auf Het Sas und südlich um Langemarck auf Pilkem Richtung 
nehmen. Die schwere Artillerie erhielt Befehl, in der Nacht zwischen 
Poelkappelle und Westroosebeke in Stellung zu gehen und von Helligkeit
	        
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