Volltext: Geschichte des regulirten lateranensischen Chorherrenstiftes des heiligen Augustin zu Reichersberg in Oberösterreich

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P'lgrim, Pfarrer von Rospach, der seine Begräbnißstätte sich hier 
erwählte, wies dem Stifte zehn Leibeigene zur Entrichtung eines 
jährlichen Zinses von fünf Denaren zu; eine Frau, Namens 
Diemud, zu ihrem, sowie zum Seelenheile ihres Mannes Heinrich 
von Erla und ihrer Eltern ein nicht benanntes GutEndlich 
wurde auch das Gut zu Frihaim, welches man seit Langem dein 
Stifte entzogen hatte, durch Vergleich demselben wieder zurück¬ 
gebracht. Es hatte nämlich die Edelfrau Bertha, ihr Unrecht ein- 
erkennend, dasselbe nach ihrem Tode dem Kloster wohl wieder zustel¬ 
len lassen; aber Wernhard, deren Sohn, Erbansprüche darauf gel¬ 
tend machend, hielt es bis zu seinem Tode zurück, ohngeachtet man 
ihm, alö er dem Streite entsagte, ein Hans gebaut, 2 Präbenden 
im Hospitale zugewiesen und zwei seiner Töchter ins Frauenkloster 
aufgenommen hatte; ja, um das Gut nicht herausgeben zu dürfen, 
hatte er letztere wiederum aus dem Kloster herausgenommen. Nach 
seinem Tode suchte sich dessen Schwiegersohn Walker, trotz der 
energischen Gegenwehr von Seite des Stiftes, mit Gewalt im 
Besitze des Gutes zu behaupten; bis endlich die Bnrghüter von 
Obernberg einschritten und einen Vergleich bewirkten, durch welchen 
das <£tisi sich anheischig machte, die Schwägerin Walkers ins 
Frauenkloster aufzunehmen, wogegen das Gut zu Frihaim dem 
Stifte alsogleich und auch das Gut zu Gunthalmingen demselben 
dann zufallen solle, salls sie keine Erben hinterlassen würden. 
Gerloh legte, nachdem während seiner kaum fünfjährigen 
Regierung die Wohlfahrt des Stiftes sehr zugenommen hatte, 
durch eine langwierige Krankheit gänzlich entkräftet, endlich seine 
Würde in Gegenwart des Kapitels in die Hände des Bischofes 
Wolsker von Passau am 21. April 1194 nieder und starb zwei 
Jahre darauf im 87. Jahre seines Alters. Auf des Bischofs 
Empfehlung beriefen die Chorherren in der am 23. April vor¬ 
genommenen Wahl einstimmig dessen Anverwandten Otto I. von 
Engelbrechtskirchen, der Chorherr zu Klosterneuburg war, zur 
Uebernahme der pröpstlichen Würde und empfingen denselben, als 
er, durch eine eigene an ihn mit einem Begleitschreiben deS 
‘) Codex Trad. CCI. et seqq,
	        
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