Volltext: Geschichte des regulirten lateranensischen Chorherrenstiftes des heiligen Augustin zu Reichersberg in Oberösterreich

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abtreten müssen, Erbansprüche machte, stellte Propst Philipp 
damit zufrieden, daß er ihr 3 Pfunde auszahlte, worauf selbe 
sammt ihren Kindern allen Ansprüchen auf dasselbe entsagte *). 
Am 3. Jänner 1181 legte Propst Philipp in Gegenwart 
des Erzbischofes Konrad von Salzburg und des Bischofes Diet- 
pold von Passau, welche beide hier sich eingesunden hatten, seine 
Würde nieder und erhielt den Chorherrn Richer I., einen klugen 
und verständigen Mann, zu seinem Nachfolger; da aber dieser 
schon am 6. December 1183 sein Amt in die Hände deö Bischofes 
Dietpold von Passau wieder zurücklegte, mußte in Folge ein¬ 
stimmiger Wahl der Brüder Philipp am 16. December dasselbe 
abermals übernehmen. 
Für die treue Anhänglichkeit, welche Reichersberg dem Erz¬ 
bischöfe Adalbert immerdar erwiesen, erhielt Propst Philipp von 
demselben, nachdem er, nach der Rückkehr Konrads nach Mainz, 
von seinem erzbischöflichen Stuhle zu Salzburg wiederum Besitz 
genommen, im Jahre 1184 einen Gnadenbrief in welchem 
derselbe, mit Einwilligung seines Kapitels, dem Stifte Reichers¬ 
berg ein Pfund Geldes schenket, welches alljährlich am Oster¬ 
dienstage aus den Dominikaleinkünften der Salzquelle zu Reichen¬ 
hall demselben für immerwährende Zeiten verabfolgt werden soll. 
Auch freite derselbe in einer zu Leibnitz ausgefertigten Urkunde®) 
auf die Bitte des Wülfing und Wolfker von Gleißenseld die 
Kapelle deö heUgeu Rupert und der heiligen Maria Magdalena 
zu Puechberg (wegen ihrer Rotunde später Scheiblingkirchen 
genannt), die von dem Vater und Eltern derselben gegründet, 
mit 8 Lehen aus dem Reikersberge und 2 Lehen zwischen der 
Schlatt und Puten botivt unb schon von den Erzbischöfen Eber¬ 
hard (f 1164) und Konrad III. (1177 —1183) von der Pfarre 
Piiten unabhängig war erklärt worden, nach dem Beispiele seiner 
Vorgänger mit Einwilligung des Pfarrers Gerhard von Piiten 
von der Unterwürfigkeit unter die Kirche zu Piiten in ber Art 
') Codex Tradit. CLXXXIII et seqq. 
2) Original D. Salzburg. 
3) Handschriftliche Chronik III. 983.
	        
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