Volltext: Geschichte des regulirten lateranensischen Chorherrenstiftes des heiligen Augustin zu Reichersberg in Oberösterreich

65 
herab, ihn kannten, wie sehr sie ihn liebten und achteten, seiner 
Gelehrsamkeit und seinem Eifer für das Wohl der Kirche alle 
Anerkennung und all seinen Bitten, er mochte nun selbe entweder 
in eigener Person, durch Andere, oder in was immer für einer 
Angelegenheit vorbringen, schnelle Gewährung zu Theil werden 
ließen, bezeugen die vielen noch vorhandenen Schreiben der Päpste 
und Kardinäle, die an ihn oder zu seinen Gunsten an Andere 
gerichtet sind, oder die er selbst zu Rom für sich oder für Andere 
erwirkt hatte. So haben namentlich Jnnocenz II. und Eugen III. 
auf seine Verwendung und ihm zu lieb das Stift Reichersberg 
in ihren und in des apostolischen Stuhles immerwährenden Schutz 
genommen und oftmals für dasselbe gegen die Gewaltthätigkeiten 
und ungerechten Angriffe seiner Gegner sich eingelegt. Auch die 
Bischöfe, vorzüglich die beiden Kirchenfürsten von Salzburg, 
Konrad und dessen Nachfolger Eberhard II., in deren Umgebung 
Gerhoh sich oft befand, so wie selbst der Kaiser und andere welt¬ 
liche Fürsten, namentlich Herzog Heinrich der Stolze, wußten die 
vortrefflichen Eigenschaften und Tugenden Gerhohs zu würdigen 
und zu schätzen und gaben auf seine Verwendung dem Stifte 
viele Beweise ihrer Huld. 
Mit welcher Kraft des Glaubens er an der Lehre Jesu hing 
und für die Reiuerhaltung derselben gegen die auftauchenden Irr¬ 
lehren kämpfte; mit welcher unerschütterlichen Treue er stets dem 
heilige» apostolischen Stuhle zugethau; mit welch glühendem Eifer 
er für die Freiheit der Kirche vom Joche der weltlichen Gewalt 
und für die Verherrlichung derselben durch Rückführung des ver¬ 
weltlichten Klerus zu der seinem Stande geziemenden Reinheit 
und Heiligkeit des Wandels bis zum Ende seines Lebens das Wort 
führte und arbeitete und jegliche Ungerechtigkeit bekämpfte, ohn- 
geachtet der unwürdigsten Verläumdungen und bittersten Schmähun¬ 
gen und Verfolgungen von Seite seiner Gegner, das erhellet aus 
den vielen und umfassenden Schriften, welche er hinterlassen hat, 
als da sind: 
1. Liber de aedifieio Dei, seu de Studio et cura disciplinae 
ecclesiasticae an Bischof Ehuno von Regensburg (1126 
bis 1132), findet sich abgedruckt in Pez Thes. II. II. 223—436 
5
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.