Volltext: Geschichte des regulirten lateranensischen Chorherrenstiftes des heiligen Augustin zu Reichersberg in Oberösterreich

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Reichersberg in Folge der 1783 und 1784 angeordneten Erhebung 
vieler seiner bisherigen Filialen zu Pfarren eine Menge neuer 
Pfarrhöfe und Schulhäuser zu bauen und Pfarrvieare au den¬ 
selben anzustellen und zu unterhalten verpflichtet wurde, als zu 
St. Lambrechten, Walpersbach, Scheiblingkircheu, Hollenthon und 
Thernberg, wo auch die Kirche, au der Eva Maria Freiin von 
Thouradl und geborne Gräfin von Kufstein laut Revers des 
dortigen Herrschaftsbesitzers vom 22. Juni 1771 die auf die Herr¬ 
schaft intabulirte Summe von 1000 fl. zu einem Jahrtage legi'rt 
hatte, wovon der Priester und die Armen je 12 fl. erhalten, der 
Rest aber zur Erhaltung des Gotteshauses verwendet werden soll, 
mit bedeutenden Kosten, da sie zu klein war, erweitert werden 
mußte; noch 1800 den 24. April wurde durch einen Regierungs¬ 
entscheid das Stift verhalten, dm Rest der Baukosten daselbst mit 
729 fl. 2y4 kr. zu erlegen. Den 22. Oetober 1785 erhielt der 
Propst vom Ordinariate Linz den Austrag, dem Pfarrviear zu 
St. Lambrechten, der sich bei der bischöflichen Visitation beschwert 
hatte, daß er bloß von der Stola leben müsse, einen anständigen 
und hinlänglichen Gehalt zu ertheilen. Auch zu Müusteuer war 
das Stift beauftragt worden einen Pfarrhof und Schulhaus zu 
bauen, indem, während die nach Münsteuer gehörende Filiale 
St. Martin zu einer selbstständigen Pfarre erhoben wurde, laut 
Regierungsverordnung vom 5. Mai 1788 die vom Stifte Form¬ 
bach bisher pastorirte Pfarre Antiefenhofen hätte aufgelöst und 
mit Münsteuer vereinigt, die Pfarrerswohnung aber unterdessen 
zu Antiefenhofen belassen werden sollen, bis das Stift Reichers¬ 
berg besser zu Kräften käme, wo sonach der Pfarrhof und das 
Schulhaus zu Antiefenhofen verkauft und mit dem Erlöse das 
Meßnerhaus in Münsteuer zur Pfarrwohnung und zum Schul- 
haufe hätte verwendet werden sollen. Da jedoch Propst Ambros 
ohngeachtet der mehrmals an ihn ergangenen Aufforderung zögerte, 
dieses in Ausführung zu bringen, ja vielmehr selbst den seitheri¬ 
gen ercurrirenden Viear Johann Peurl von Münsteuer seines 
Amtes enthob und die vereinigte Pfarre Münsteuer-Autiesenhofen 
durch die in Antiefenhofen noch befindlichen Benediktiner von 
Formbach paston'ren ließ und bald hernach Kriegszeiten und in
	        
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