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Thoman dem Güster durch Raub und Brand an seinem Eigen-
thume erlitten, inne gehabt hatte % Am 9. März desselben
Jahres trug Erzbischof Eberhard von Salzburg dem Pfarrer von
Bäreneck auf, den Michael von Budweis, welchen Propst für
Schever präsentirt hatte, dem Volke vorzustellen.
Nicht lange darauf hatte Hanns Aichberger gegen Propst
Greif beim Gerichte zu Schärding Klage geführt, als hätte« seine
Vorfahren in der Fraueukapelle zu Ort mit 10 Pfund eine Wochen¬
messe gestiftet, die aber nicht verrichtet werde; da aber der Kläger
nicht beweisen konnte und von der Schranne abtrat, sprach der
Richter, Thomas Ecker, am 11. Mai 1407 den Propst der
Klage ledig2).
Der vorhin erst erwähnte Leonhard Chalinger von Weilpach
hatte sich seine Begräbnisstätte im Kreuzgange dahier erwählet,
ein ewiges Licht und einen Jahrtag an feinem Todestage des
Nachts mit Vigil und des Morgens mit einem vom ganzen Chore
gesungenen Seelenamte sammt einer Wochenmesse gestiftet, welche
ihm, seiner Hausfrau, seinen Vordem und Nachkommen und
allen gläubigen Seelen zum Troste alle Montage am Kreuzaltare
soll gelesen werden, wofür er am 4. Juli 1407 laut des an
diesem Tage ausgestellten Stiftsbriefes dem Stifte das Gut am
Lehen zunächst bei dem Hofe zu Gurten, zwei Gütlein zu Aichäch
sammt der Vogtei in der St. Georgner Pfarre, das Gut zu
Kapellen bei Visenhart in der St. Marienkirchner Pfarre und
das Gut zu Jagorn aus dem Bühel in der Enzenkirchner Pfarre
mit allen Rechten und Nutzen übergab3). Alle diese Güter,
welche zum Bisthume Passau lehenbar wareit, hat Bischof Georg
von Passau, nachdem er von Lienhart» Chalinger zwei andere
freie Hofe zu Grub bei Auirichsfurth in der Thaiskirchner Pfarre
empfangen hatte, dem Stifte in Obernberg 1407 am Samstage
nach Jakobi vollkommen geeignet4).
') Chronik II. 439 - 442.
«) L. c. 448.
3) Original.
') Chronik II. 612.