Volltext: Geschichte des regulirten lateranensischen Chorherrenstiftes des heiligen Augustin zu Reichersberg in Oberösterreich

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Gewissen getreulich einhalten zu wollen. Damit die heilsamen 
Anordnungen dieses Statutes immerdar und für ewige Zeiten 
getreulich eingehalten würden, hat Propst Konrad dasselbe nicht 
nur besiegelt, sondern auch mit einem Eide bei Straft des gänz¬ 
lichen Ausschlusses von der Gemeinschaft der Brüder bekräftigen 
und von dem Bischöfe Wernhard zu Passau') am 6. Mai des¬ 
selben Jahres bestätigen und unterfertigen lassen. 
Da das Herzogthum Oesterreich einen neuen Landesherrn 
erhalten hatte, indem es vom Kaiser Rudolph 1282 seinem 
Sohne Albrecht war verliehen worden, bewarb sich Propst Konrad 
bei diesem um Bestätigung und Erneuerung der durch Herzog 
Leopold VII. dem Stifte verliehenen Mauthbefteiung, welche der¬ 
selbe in einer zu Wien den 17, März 1287 ausgefertigten Ur¬ 
kunde^) auch huldvoll ertheilte. 
Der oben schon erwähnte Liutolt von Chunring, Schenk in 
Oesterreich, erließ und schenkte dem stifte um der besondern Liebe 
willen, die er zu demselben trug. in einer zu Wien am 28. Oktober 
1290 ausgestellten Urkunde8) für den Fall, daß er ohne Erben 
stürbe, die Vogtei, die er über die Reichersbergischen drei Zehent¬ 
höfe zu Stallhofen, Praitenbuch und Slage und über das Gut 
in dem Aigen zu Kirchschlag von seinen Vorvordern erblich über¬ 
kommen hatte, indem er besorgte, daß das Kloster von einem 
andern Vogte vielleicht möchte mehr beschwert werden, als von 
ihm. Den Hof zu Praitenbuch überließ Konrad am 19. März 
1290 dem Ulrich von Sautaren, dessen Hausfrau und Kindern 
zu Leibgeding gegen dem, daß sie jährlich 10 Schillinge dienen 
und Nachtselde leisten. Sie fechfen allen Zehent, den vom 
Schützenhofe ausgenommen, und bringen ihn auf ihre Kosten 
ein, die Hälfte des ausgedroschenen Zehents aber verbleibt dem 
Stifte2). 
In dem Kriege, welchen die Herzoge Heinrich und Otto von 
Bayern 1283 gegen Albrecht von Oesterreich führten, wo sie das 
demselben gehörende Neuburg am Inn, das sich tapfer vertheidigte, 
') Chronik I. 616. 
*) Original.
	        
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