Volltext: Der Weltkrieg im Bild

Zum Geleit! 
Unzählige Millionen von Bildern sind in dein titanenhaften Ringen 
unseres Geschlechtes, diesem ersten großen europäischen Kriege im 
Zeitalter der Amateurphotographie entstanden. Lin jeder, und mag er nur 
wenige Tage draußen gewesen sein, birgt heute als teures persönliches 
Erinnerungsgut. sorgsam bewahrt jene kleine» Bildchen, die so ernst zu ihm 
von jenem verworrenen Knäuel von Eisen, Feuer, Rauch, Lärm, Schrecken, 
Wildheit und Tod sprechen, unter derem Wirbel er, in sich versunken, 
xstill mit dem leben abschloß — die erzählen von den ewig unvergeßlichen 
Stunden, da nach dem Verhallen des Hexensabbaths der Schlacht das Leben 
neu geschenkt erschien — die künden von jenen Kameraden, denen ein minder 
guter Stern leuchtete als uns überlebenden, wenn wir aber an der Hand 
jener Bilder eine Vorstellung von der Ungeheuerlichkeit unseres Erlebnisses 
bei denen, die den Krieg nicht aus persönlicher Anschauung kennen, er¬ 
wecken wollen, dann wird uns nur zu sehr die Unzulänglichkeit unserer 
Sammlung klar. Je wilder die Schlacht tobte, desto mehr vergaßen wir 
jenen kleinen Apparat, der unser Kämpfen im Bilde festhalten sollte, und 
gedachten wir seiner, wenn einmal Eindrücke überwältigendster Art gerade¬ 
zu nach Hesthaltung im Bilde schrieen — dann hemmte die Wucht desselben 
Erlebnisses unsere Hand! 
Gern bin ich deshalb der Aufforderung gefolgt, diesem Werke „Der 
Weltkrieg im Bild" ein Wort mit auf den weg zu geben. Ist doch in 
mannigfacher Hinsicht einer solchen Sammlung von Weltkriegsbildern eine 
weittragende Bedeutung zuzumessen, zumal wenn sie, wie die vorliegende, 
vorzugsweise aus dem einstigen Bild- und Silmamt schöpft, das berufen 
war, für kommende Geschlechter das Knegserleben unseres Volkes festzuhalten. 
Ein Erinnerungswert für die Teilnehmer am Krieg! Dankbar werden 
die Kämpfer es begrüßen, daß ihnen hier von berufener Seite gerade die 
Bilder festgehalten worden sind, an denen sie selber in der Aufregung und in 
der Hetze der Schlacht vorbeieilen mußten. Nicht nur die Zmchtbarkeit des 
Erlebens fesselt und ruft Erinnerungen wach! Stir das überlebende Geschlecht 
steht im Vordergründe, daß aus dem Getose der Schlacht über den Krieg 
hinaus herbe, kraft- und willensvolle Gestalten erwuchsen, die auch nach dem 
Schicksalsschlage des Zusammenbruchs, nach vierjährigem Ringen nicht den 
Glauben an sich selber und an eine Zukunft ihres Vaterlandes verlieren wollen. 
Die Bilder jener allein im Kriege rein und edel sich entwickelnden Kameradschaft 
mahnen dazu, in einer kaum weniger großen Not der Gegenwart den Ge¬ 
danken der Einigkeit aller, die zum deutschen vaterlande sich bekennen, nicht 
verkümmern zu lassen. Die Bilder jubelnder Siegesfreude führen vor Augen, 
daß man selbst dann, wenn Verzweiflung schier erdrücken will, an etiler
	        
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