— 8 —
war, und die sich darum in diesem gras- und buschreichen
Thalgelände niedergelassen hatten; der Rab-Fluß selbst
bedeutet ein Gewässer mit sumpfigen, grasreichen Ufern.“)
Wie überhaupt die Kelten zur Wahrung der Sicher—
heit ihres Bodens, vorzüglich gegen auswärtige Feinde, auf
passenden Höhepunkten, und an den Flußufern hin durch
das ganze Land ein wohlkombinirtes Netz von Befestigungen
angelegt, und ihre Ortschaften zur Erleichterung des gegen—
seitigen Verkehres mit Strassen und Wegen verbunden
hatten, so hatten sich auch die an der Rab niedergesiedelten
Kelten gleichfalls ein, den Ort und das Thalgelände schü—
tzendes und überwachendes Monopyrgium, d. i. ein kleines,
mit Wall und Graben umfangenes Kastell, errichtet, über
dessen Fundamenten das heutige Schloß Rab erbaut ist.
Was den religiösen Kultus unserer keltischen Vor—
bewohner betrifft, so waren sie Heiden, welche keine Tempel—
gebäude, sondern nur heilige Stätten in freier Natur auf
den Höhen weithin sichtbarer Berge, und in düsteren Wäl—
dern und Hainen hatten; solche Kultusstätten, wo der von
einem Steinringe umschlossene Opferstein — Dolmen —
sich befand, waren auf der Höhe des Hochschachen
auf dem' Ameis-Berge und beim Jungfernstein
an der Grenze der Gemeinde Kopfing 2); auf dem Frohn
9 Etymologisch⸗alphabetisch · geordnetes bayrisches Wörterbuch,
von J. Andr. Schmeller. 1827.
) Der Jungfernstein befindet sich neben der von Buben—
berg aus gegen Hackendorf führenden Hochstrasse, einige hundert
Schritte östlich vom Hochholdinger-Gute, auf der zum Hause Nr. 1
zu Eck in der Gem. Natternbach gehörigen Hochwald-Parzelle Nr. 3433
er besteht ans einem, etwa 3 Fuß aus der Erde ragenden, 110langen,
9 breiten, vierseitigen schwärzlichen Granitstücke, auf welchem ein zweiter
1*