Volltext: Das Cisterzienser-Stift in Neustadt, die Nonnen des nähmlichen Ordens in Wien [13,1] (13 = Abth. 1, Oesterreich unter der Enns dießseits der Donau ; Bd. 9 ; / 1835)

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nahmen, um nur sein Stift zu erhalten. Wafsergüsse und 
schlechte Weinfechsung nöthigten ihn, noch im Novem 
ber desselben Jahres um Nachsicht der Contribution einzu 
kommen; und die im Jahre 1596 abermahl ausgebrochene 
Pest, die im folgenden Jahre zu Neustadt so arg wurde, 
daß die gewöhnlichen Markte vor die Thore verlegt werden 
mußten (Böheims Chron. II. 50), vermehrte das Ueble sei 
nes Vorsteher-Amtes. — Noch im Jahre 1595 bekam er den 
zwar lästigen, doch ihn ehrenden, Auftrag durch Erzherzog 
Mathias von Oesterreich, den damahligen Abt zu Heiligenkreuz, 
Johann VI. Ru eff, wegen angedichteter Verbrechen 
nach den Ordens-Statuten zu richten, den er aber doch 
vollkommen erklären zu können das Vergnügen genoß. 
(Stifts-Archiv, und Kirchl. Topog. IV. 209.) — Im 
Jahre 159? hatte er aber ein neues Ungemach zu dulderu 
Die Pest hatte nähmlich durch einige dahingeraffte Opfet 
den Personalstand des Conventes außerordentlich verrin 
gert, und die Ktosterzucht mag durch die Dienste außet 
dem gelitten haben; denn der Ordens-General Edmund er 
theilte dem Abte U dal r ich von Zwetl, damahligen Or» 
dens-Visitator und General - Commissär in Oesterreich, den 
Auftrag, im Neuktoster eine eigene Visitation vorzu 
nehmen, wobey dieser die Religiösen zur klösterlichen Ob 
servanz zu ermahnen für nöthig fand. 
Bey so unausgesetzt in einander greifenden mißlichen 
Vorfällen war es demnach unserem Abte nicht zu verargen, 
wenn er dem Rufe in das Cisierzienser-Stift Viktring in 
Kärnthen (Maria äe Victoria), wo ihn im Jahre 1598 
die dortigen Conventualen einhellig zu ihrem Abte postulir- 
ten, williglich folgte. Den 26- Junius des genannten Jahres 
bath er daher den Erzherzog Mathias, ^ihm durch Commissäre 
die Raitung abnehmen zu lassen, indem er der bevorstehenden 
Ernte wegen, früher nach Viktring abzugehen wünsche; hier 
aber ohnedieß den Gottesdienst gut versehen — während sei 
ner Verwaltung sich ganz armselig betragen, und nur Noth, 
Elend und Mißjahre gehabt habe." — Zugleich schlug er dem 
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