Volltext: Das Cisterzienser-Stift in Neustadt, die Nonnen des nähmlichen Ordens in Wien [13,1] (13 = Abth. 1, Oesterreich unter der Enns dießseits der Donau ; Bd. 9 ; / 1835)

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„strator des Neuklosters angab, daß nähmlich der Pfarrer 
„nach Gefallen der Gemeinde, die meistens ^unkatholisch und 
„der sektischen Religion anhängig sey, die Seelsorge verrich 
te; denn ob er wohl die Messe bisweilen lese, so werden 
„doch die heiligen Sakramente nicht katholisch administrirt; 
„bey der Taufe z. B. keine Ceremonien gebraucht, und 
„auch kein geweihtes Wasser, weil in der Kirche keines zu 
„finden; auch keine heiligen Oehle; zu Ostern giebt er die 
^allgemeine Absolution rc." 
Ungeachtet dieses sehr ungünstigen Zeugnisses verzog 
sich die Sache doch in die Länge; und Administrator Tho 
mas kam darauf, nähmlich im Anfange des Octobers als 
Administrator in das Cisterzienser - Kloster Neuberg, 
wo er dann späterhin Prälat wurde, dabey aber bis zum 
8. December 1591 zugleich das Neustädter-Srift verwaltete. 
Nach seiner Entfernung ließ Erzherzog Ernst den 20. 
November 1591. die nieder-österreichischen Prälaten des 
Cisterzienser - Ordens bescheiden, daß er, auf Herrn Ab- 
tens zu Rain Anhalten, die Administration dem ki. 
Georg, Conventualen im Neukloster, anbefohlen habe, 
„und nun versuchen wolle, wie er sich halten würde." 
Er befahl dem Klosterrathe, dem Georg vorgemel- 
dete Administration durch die Commissäre übergeben zu las 
sen, die den 7. December sich nach Neustadt begaben, den 
8. die Einsetzung vollzogen. 
Erzherzog Ernst erließ derohalben am 25. Junius 1592 an 
den Klosterrath ein Decret, „dem jetzigen Herrn Administrator 
Georg Gorian zu Neustadt, die Pfarre Pötsching der 
gestalt anzuvertrauen und zu übergeben, daß er dieselbe mit 
einem seiner Conventualen versehen lassen möge, die Besetzung 
aber Seiner kaiserlichen Majestät jederzeit frey und offen ste 
hen solle." Als deßwegen nun vom Klosterrathe an Georg 
die Weisung erfolgte, er mochte sich mit dem Erzpriester zu 
Oedenburg vergleichen, und dann nach geschehener Entfernung 
des Pfarrers, die Pfarre sammt dem denetieio Inventarii 
antreten. Allein da Paul Khitzius ein herrliches Ge-
	        
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