Volltext: Das Cisterzienser-Stift in Neustadt, die Nonnen des nähmlichen Ordens in Wien [13,1] (13 = Abth. 1, Oesterreich unter der Enns dießseits der Donau ; Bd. 9 ; / 1835)

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gesteckt und so zerstört hatten- daß er dann- (der zu großen 
Kosten wegen) nicht mehr aufgebauet- sondern dessen Platz 
zu einem Krautacker verwendet wurde- auf welchem dann 
spater eine noch jetzt vorhandene Scheuer zu stehen kam. 
Nicht minder mag bey der nähmlichen Veranlassung auch 
jenes nicht weir davon gelegene Haus- welches durch Kai 
ser Friedrichs Schenkung i. I. 1445 zum Kloster kam- gegen 
wärtig die Schäferey- zerstört worden seyn. 
Durch diesen Alles vernichtenden Einfall- gerieth Erz 
herzog Ferdinand in solche Noch, daß er wieder ein erzwun 
genes Darlehen auszuschreiben genothiget ward- wobey 
die Klöster vorzüglich beyzutragen hatten. Selbst das Neu 
kloster konnte- trotz der ohnehin schon erlittenes Verluste, 
hiervon keineswegs ausgenommen werden- und mußte den 
vierten Theil aller seiner Güter als Darlehen dem Staate 
übergeben. Um diese neu geforderte Summe herbeyschaffen 
zu können- erhielt Abt Gregorius vom Landesfürsten (aus 
Prag den 6. Februar 1530) die Bewilligung- etliche Stifts 
besitzungen im Lande Steyer veräußern zu dürfen. Er gab 
demnach das A m t St. Florian- zur Herrschaft Rohr ge 
hörig hintan- und verkaufte noch i. I. 1531 zwey Häu 
ser in Neustadt; das eine in der Ungargasse, zwischen dem 
Gotteshause und dem Roll'schen Mayerhofe- wahrscheinlich 
auf der Stelle des heutigen Rehegärtchens gelegen*), das 
andere gleich neben dem Kloster befindliche- welches ernst ein 
Marstall des Kaisers war- und jetzt einen Theil des zum 
Stifte gehörigen Mayerhofes ausmachet. 
Inzwischen wurde Erzherzog Ferdinand am 
5. Jänner 1531 zu Cölln zum römischen Könige gewählt, 
und am 11. darauf zu Aachen gekrönt, sah sich aber schon im 
nächsten Jahre in der größten Gefahr- wenigstens eines 
Theiles seiner Länder beraubt zu werden. Soliman machte 
einen zweyten Versuch- mit seinen Türken in Deutschland 
vorzudringen. Er zog dieses Mahl nach der kleinen Feste 
*) Auf welche Weise dieser Platz späterhin dennoch wieder zum 
Kloster gekommen sey, ist nicht bekannt.
	        
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