Volltext: Das Cisterzienser-Stift in Neustadt, die Nonnen des nähmlichen Ordens in Wien [13,1] (13 = Abth. 1, Oesterreich unter der Enns dießseits der Donau ; Bd. 9 ; / 1835)

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milianl. alsobald die deutschen Reichsfürsien nach Augsburg, 
theils um dieselben zu unterdrücken, theils über den bevorstehen 
den Türkenkrieg mit ihnen sich zu berathen, wie auch um seinen 
königlichen Enkel Carl von Spanien, als künftigen 
deutschen Kaiser dort vorzustellen, ex wurde aber auf der 
Rückreise nach Wien zu Wels, ob der Enns, von einem 
Fieber überfüllen, das ihn, nachdem ihn Abt Johann I. von 
Kremsmünster, als Seelenarzt beygestanden, am Z. Jänner 
151H, der Welt entriß. Wie sehr dieser ruhmwürdige Fürst 
für die katholische Lehre eiferte, mögen seine letzten 
Worte, die er an die, sein Krankenbette Umstehenden rich 
tete, sattsam beweisen: Sagt meinen Enkeln, so 
sprach er, sagt Car ln und Ferdinanden, sie sol 
len die Fuß stapfen ihrer Ahnen verfolgen, 
und die katholische Religion gegen die Anhän 
ger der neuen Lehre auch mit Gefahr ihres 
Lebens vertheidigen. Der Leichnam dieses ritterlichen 
Kaisers wurde am 1. Februar desselben Jahres nach Neustadt 
gebracht, und durch die Bischöfe von Wien und Neustadt, 
wobey Abt Michael und zwanzig seiner Conventualen assi- 
stirten, in der hiesigen Burgkirche unter dem Hochal 
täre dergestalt beygesetzt, daß der in der Mitte des Altares 
Messe lesende Priester gerade ober seiner Brust steht, wie 
er es selbst durch seinen letzten Willen verordnete. 
Noch in Maximilians Todesjahre wurde Carl V. von 
Spanien, zu Frankfurt zum deutschen Kaiser gewählt, 
und ungeachtet der in selben Gegenden herrschenden Pest, 
i. I. 1520 daselbst gekrönet. Der noch nicht zwanzigjährige 
Erzherzog F e r d in a n d bekam durch Vertrag mit seinem 
kaiserlichen Bruder auf dem Reichstage zu Worms, den 28- 
April 1521 die österr eichi sch en P r0v inz en; und schon 
am 8. July darauf bestätigte er Neustadts Freyheiten, 
während seines Aufenthaltes zu Grätz. Einige von der luthe 
rischen Lehre angesteckten Landstände und Wiener Bürger woll 
ten aber dem neuen Erzherzoge als ihrem Regenten nicht hul 
digen; sie bildeten daher zu Wien eine eigene Regierung,
	        
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