Volltext: Das Cisterzienser-Stift in Neustadt, die Nonnen des nähmlichen Ordens in Wien [13,1] (13 = Abth. 1, Oesterreich unter der Enns dießseits der Donau ; Bd. 9 ; / 1835)

1.46 
ihr kaiserlicher Gemahl ließ dann das beschriebene Grab 
mahl errichten. Dieses stand aber anfangs aufrecht an der 
Wand befestiget/ und eine daneben aufgehangene hölzerne 
Tafel enthielt folgende Verse zum Andenken der erlauchten 
Fürstinn: 
kortugallensis krinceps et lllia Re^'s, 
Inrperii consors komsni äeirigue äigns, 
Hoe nune exsnimis clauäor I^eonora sepulcliro! 
CUara fui donilst«: donis oxtakor in sevuin *)» 
Als im Jahre 1668 den 20. April das Grab auf Be 
fehl des Kaisers Leopold I. durch eine kaiserliche Commission 
eröffnet wurde, fand man nur noch wenige Gebeine, Stücke 
von dem hölzernen Sarge mit zwey oder drey eisernen Bän 
dern, und Reste von dem rothen Seidenstoffe, womit der 
Leichnam bekleidet gewesen war. Erst im Jahre 1730 ließ 
Abt Benedict dem Grabmahle die heutige Stellung geben, 
und es zur Verwahrung vor Beschädigungen mit einem hölzer 
nen Kasten umgeben, der sich mit zwey Flügelthüren schließt. 
Auf der Außenseite derselben liest man die schon angeführte 
Grabschrift, und unten die vier oben angeführten Verse. Die 
inneren Seiten sind mit allegorischen Vorstellungen bemahlt. 
Links eine Fama mit der Beyschrift: O fatums k.eonora 
obii't! und der Tod, Kronen und Inseln niedermähend, mit 
dem Spruche: Oninis euro ioenura; rechts der geflügelte 
Tod mit den Worten: Ora: stntutum; und ein Knabe, der 
Seifenkugeln bläst, nebst dem Sinnspruche: 'Isrrtilla ex 
ranris! Am Fuße der Einfassung ist ein Phönix mit der Bey 
schrift: kost tata su^erstes. 
Mitten hinter dem Hochaltars liegen am Boden die 
*) Ich war Prinzessinn von Portugal, des Königs Tochter, 
und würdig geachtet, Gemahlinn des römischen Kaisers zu 
seyn; mein Körper liegt entseelt in dieses Grab eingeengt! 
Ich wurde meines Wohlwollens wegen geliebt; die Guten 
werden mich immer in das Leben zurück wünschen.
	        
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