Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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penschitde von Oesterreich/ und Steyermark, und auf einem, 
fliegendem Bande/ Friedrichs IV. bekanntes Denkzeichen, die 
fünf Vocale. Daß man die Jahreszahl aus dem Steine in 
der später angebaueten Capelle zum Beweise des Alters der 
Kirche annimmt/ darf nicht befremden/ indem eS sehr wahr 
scheinlich ist, daß dieser Stein wirklich in der Mauer der 
Kirche angebracht gewesen/ bey dem Anbaue der Capelle von 
seinem Platze verdrängt/ und in der Capelle an jene Stelle 
gesetzt worden/ in der er gegenwärtig sich befindet. Die schöne 
Bauart der Kirche entspricht ganz dem Zeitalter Friedrichs IV. 
Die schlanken Säulen/ auf denen die drey Schiffe der Kirche 
ruhen/ zeigen von jenem kühnen Geiste/ mit dem der Kaiser 
mehrere Bauten leitete. Die drey Wappenschilds an dem 
Steine sind auch im Gewölbe des witteren Schiffes der'Kirche 
sammt den übrigen Wappen Friedrichs angebracht/ und wei 
sen durch ihre Uebereinstimmung mit denen am Steine auf 
das Jahr des Baues/ der neuen Kirche/ und ihres Erbauers 
des Kaiser Friedrich dem/ oder vielmehr dessen Schwester, 
Kaiserinn Eleonore die alte Kirche zu klein oder zu wenig 
ansehnlich gewesen seyn mochte/ die gewiß am Anfange des 
13- Jahrhunderts zur Zeit der Stiftung erbauet worden. 
Daß in der Inschrift nur das Wort Capelle vorkömmt/ 
entscheidet nichts/ indem man überhaupt Kirchen, die nicht 
Pfarr - Collegiat- oder Cathedral-Kirchen waren/ Capellen 
nannte. Der berühmte Geschichtsschreiber Oesterreichs Herr 
gott/ obschon er die nähmliche Meinung über das Alter der 
gegenwärtigen Kirche äußert/ gebraucht das Wort Capelle/ 
indem er von der Frauenkirche spricht *). 
Die Barbara-Capelle steht links von der Eingangs-Halle; 
sie wurde von dem Bürgermeister in Neustadt/ Georg Holzer 
*) Michael Altkund nennt sich selbst in einem Dokumente vom 
Jahre 1^68 Propst der Capelle der Mutter Gottes, welche 
der Kaiser in Neustadt gestiftet hat. Hloaumenta au§. äom. 
sustr. lom. III. iom. 2. x. 1^2.