Volltext: Das Cisterzienser-Stift in Neustadt, die Nonnen des nähmlichen Ordens in Wien [13,1] (13 = Abth. 1, Oesterreich unter der Enns dießseits der Donau ; Bd. 9 ; / 1835)

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in seine jetzige Gestalt umändern; den Pfarrhof zu Rothen 
grub aus der allen St. Thomaskirche, die ohnedieß zu klein 
befunden wurde, herstellen; und im Jahre 1786 am Kirch 
bichl die dort bestehende Einsiedeley, weil sie nicht mehr be 
nutzt werden durfte, und leicht irgend einem Räubergesin- 
del zum Unterstand gedient hatte, gänzlich niederreißen. 
Endlich ließ er auch das Schulhaus von Muthmannsdorf 
und Meyersdorf ganz neu aufbauen; die Schulhauser von 
St. Laurenzen, Sr. Valentin, und zu Würflach aber, ver 
größern und verbessern. 
Diese neuen Anordnungen zogen noch andere Verände 
rungen mit sich. So mußte im Jahre 1784 auch im Neu 
kloster eine Pfarre errichtet, und ihr die Hälfte der Be 
wohner Neustadrs zugetheilt werden. Diese dem Stifte zu 
gewiesene Seelsorge wurde dann einem Pfarrer und .zwey 
Cooperatoren anvertrauet. — Auch ward in demselben Jahre 
die durch die Stiftung des Neustädter - Bischofes Johannes 
Thuanus im Jahre 1664 dem Neukloster einverleibte Aller 
heiligen-Kirche gesperrt, sodann von dem damahligen De- 
chante zu Fischau Joseph Reischmann, in Gegenwart des 
Herrn Kreishauptmanns Edlen von Schick, und des Priors 
von Neukloster ?. Rainerus Trunzer, der die tägliche dorr 
zu lesende Messe besorgen mußte, gehörig entweiht, und 
verkauft, und das aus dem Verkaufe gelöste Geld an den 
Religionsfond abgeführt *). — Endlich ward auch im Jahre 
1785 das hiesige Bisthum aufgehoben, und der letzte hiesige 
Bischof Heinrich Johann von Kerens, auf den neuen bischöf 
lichen Sitz zu St. Pölten übersetzt. 
Alle die aufgezählten kostspieligen Bauten und die Herstel 
lung des Gartens nöthigten den thätigen Abts, zu 
außerordentlichen Hülfsmitteln seine Zuflucht zu nehmen, 
und von der hohen Landesstelle die Erlaubniß zu erbitten, 
mehrere entbehrliche Besitzungen des Stiftes zu Geld machen 
*) Die vorhandenen Effecten der Kirche wurden dem k. k. Kreis- 
amte, und die Reliquien derselben dem Prior des Neuklosters, 
überantwortet.
	        
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