Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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steher zu bezeigen geruhte, steigerte den allgemein tiefge 
fühlten Schmerz über den Verlust der Unvergeßlichen. 
Kaiser Joseph 1k. der nun die Regierungsgeschäfte allein 
übernommen hatte, schritt alsobatd zur Ausführung jener 
Verfügungen, die er bereits entworfen hatte. 
In diesem Zeitpuncte hatte das Neuklester am 4. 
Jänner 1782 die besondere Ehre, den Großfürsten von Rußland, 
Paul Petrowicsch, unter dem Nahmen eines Grafen von Nor 
den, mit seiner kaiserlichen Gemahlinn Maria, gebornen 
Herzoginn von Würremberg, begleitet vom Kaiser Joseph II. 
uud dem Vater und Bruder der Großfürstinn, durch drey 
Tage zu bewirthen. Der Abt bekam von dem Großfürsten eine 
reich mir Brillanten besetzte goldene Dose, zur Erinnerung. 
Im nähmlichen Jahre unternahm Papst Pius VI. eine 
Reise nach Wien. Seine Ankunft veranlaßte abermahl zwey 
hohe Besuche, womit das Neukloster beehret wurde. Am 
7. März übernachtete der päpstliche Nuntius Garampi, den 
20. März Graf Foscarini. venetianischer Botschafter am 
Wienerhofe, in dem Stifte. Am nähmlichen Tage kam Kai 
ser Joseph II. mit seinem Durchlauchtigsten Bruder, Erz 
herzog Maximilian, Coadjator von Cölln in Neustadt an, 
und stieg in der kaiserlichen Burg ab *). 
Die eilfte Stunde des 21. bleibt für Neustadt eine un 
vergeßliche Stunde. Es sah den römischen und deutschen 
Kaiser, seinen Gebiether, an der Seite des allgemeinen Ober 
hauptes der katholischen Kirche unter dem frohen Geläute aller 
i Glocken am Thore von Neunkirchen herankommen, und durch 
die Reihen des gesammten Neustädter-Dom - und Kloster-Cte- 
rus sich zur alten Kaiser-Burg begeben. Bey dem Eintritte 
sahen Se. Heiligkeit die k. k. Ladeten in Reihen aufgestellt, 
und ertheilte ihnen huldvoll seinen Segen. Nach einem in 
der Burg-Capelle verrichteten kurzem Gebethe., verfügten sich 
*) Am 21. früh fuhren Se. Majestät der Kaiser mit Höchstdes- 
selben Herrn Brudern Sr. päpstlichen Heiligkeit bis zum so 
genannten neuen Wirthshaus entgegen. Bey dem Zusammen 
treffen stiegen beyde aus dem Wagen, umarmten sich, worauf 
der Kaiser dem Papste in seinem Wagen die rechte Seite anboth.