Volltext: Das Cisterzienser-Stift in Neustadt, die Nonnen des nähmlichen Ordens in Wien [13,1] (13 = Abth. 1, Oesterreich unter der Enns dießseits der Donau ; Bd. 9 ; / 1835)

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Jahre 1711 seinem durchlauchtigsten Bruder Joseph I. auf 
dem Throne gefolgt war, that daher zur Abwendung dieses 
beynahe allgemeinen Landesübel ein feyerliches Gelübde, 
und erbaute vermög desselben die prächtige Carlskirche in 
Wien. 
Für die dem Stifte verursachten Auslagen, und ver 
minderten Einkünfte leisteten drey in diesem traurigen Zeit 
raume dem Kloster gemachte Stiftungen: von Franz Cop- 
penjager von Koppenstein, von Michael Gruebhofer, Kauf 
mann in Neustadt, und von Barbara Morlin, die zusammen 
1916 Gulden betrugen, einigen Ersatz. 
Erst im Jahre 1719 fand sich der Abt wieder in den 
Stand gesetzt, an verschiedenen Orten viele Gründe zu 
kaufen, das ganze Klostergebäude mit Ziegeln zu decken, 
und hie heutige Prälatur vom Grunde aus neu erbauen zu 
»lassen, doch ohne das zweyte Stockwerk vollenden zu können. 
Nachdem der immer thätige Abt das 73- Jahr erreicht 
hatte, fühlte er sich an Geist, und Körper so geschwächt, 
daß er es an derZeit zu seyn fand, sein Amt abzulegen. Der 
Entschluß ward schnell gefaßt, und eben so schnell ausge 
führt; er zog sich auf den Strelzhof zurück, wo er eine 
anständige Wohnung, einen Genuß jährlicher 400 Gulden/ 
und die Bedienung mit Pferde und Wagen erhielt, blieb aber 
nur kurze Zeit da, und übersiedelte nach St. Laurenzen, 
allwo er auch im Jahre 1730 verstarb, und in dortiger 
Pfarrkirche feyerlich beerdiget, doch im Jahre 1736 in die 
Abten-Gruft nach Neustadt übertragen wurde. Der ihm ge 
fetzte Leichenstein, sagt in gedrängter Kürze: ()ui xo8t 
lauäabiltLsimuni 22 unnorum re^imen, ut8eeuriii8 nio- 
rercrur, resiANLla ^a8loraIi eura, lioe in loco 5iki et 
Oeo vivere euravit uscsuo aä 20- 1730 aetaUs 
74 annorum.
	        
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